Ausreisetests – wie hier in Tirol – wird man künftig wohl auch bei Verlassen des Kärntner Bezirks Hermagor vorweisen müssen.

Foto: APA / EXPA / JFK

Klagenfurt – Die Sieben-Tages-Inzidenz im Kärntner Bezirk Hermagor gibt das Ages-Dashboard derzeit mit 670,2 an. Ab einem Wert von 400 sollten Ausreisetests durchgeführt werden, dies geschieht einer Aussendung des Landes Kärnten zufolge ab kommenden Dienstag 0 Uhr. Ab dann darf man den Bezirk nur noch mit negativem Antigentest, der maximal 48 Stunden alt ist, oder einer ärztlichen Bestätigung, dass in den letzten sechs Monaten eine Covid-Erkrankung durchlaufen wurde, verlassen. Für alle ein- und auspendelnden Schülerinnen und Schüler gilt ab Montag wieder Distance-Learning. Dieser Beschluss ist für zehn Tage gültig.

An sieben Checkpoints werde die Polizei zwischen 5.00 und 21.00 Uhr die für die Ausfahrt kontrollieren, sagte ein Sprecher. Dazwischen gelten die Ausgangssperren, es werde Streifentätigkeit für die Kontrollen geben. Zusätzliche Testlinien sollen der Bevölkerung ab Sonntag zur Verfügung stehen. Die nötige Verordnung werde am Freitag kundgemacht, heißt es in der Aussendung.

Impfstudie gefordert

Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) hat indes eine Impfstudie für den stark mit der britischen Virusmutation B.1.1.7 belasteten Bezirk gefordert. Wie Prettner am Donnerstag in einer Aussendung sagte, könnte mit der Durchimpfung Hermagors ergründet werden, wie wirksam die Corona-Impfung gegen die britische Virusmutation ist. Fixiert wurde eine Befragung der Einwohner des Bezirks zu Wissen und Einstellung gegenüber Corona und den Eindämmungsmaßnahmen.

Laut Prettner habe sie ihre Forderung am Mittwochabend bei einer Videokonferenz mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) erhoben. Im Bezirk Hermagor seien rund 80 Prozent aller Infektionen auf die Mutation B.1.1.7 zurückzuführen. Die Einwohnerzahl des Bezirks sei "überschaubar, aber doch repräsentativ". Abzüglich der unter 16-Jährigen und der bereits Geimpften in Hermagor wären 13.000 Personen zu immunisieren.

Erkenntnisse über B.1.1.7

Die Gesundheitsreferentin verwies auf die für den Tiroler Bezirk Schwaz geplante Durchimpfung, wo die Bevölkerung für eine Studie zur Südafrika-Mutation immunisiert wird. Eingebettet in eine wissenschaftliche Wirksamkeitsstudie mache deshalb auch eine flächendeckende Impfaktion in Hermagor Sinn: "Man könnte auf schnelle Art und Weise Erkenntnisse zur Impfung gegen die Mutation B.1.1.7 gewinnen." Prettner erwartet die Entscheidung darüber, ob der Bezirk durchgeimpft wird, spätestens kommende Woche. (APA, red, 4.3.2021)