Matthias Mayer legte sich mithilfe von Cheftrainer Andreas Puelacher einen Plan zurecht.

Foto: EPA

Dominik Paris hat im Abschlusstraining seine Rolle als Mitfavorit für die zwei Weltcupabfahrten vom Zwölferkogel in Saalbach-Hinterglemm bestätigt. Am Vortag 0,01 Sekunden hinter Matthias Mayer Zweiter, fuhr der Südtiroler am Donnerstag Bestzeit vor dem Deutschen Andreas Sander (+0,10), der allerdings einen Torfehler hatte, und seinem Landsmann Christof Innerhofer (+0,14). Mayer lag als Vierter 0,17 zurück. Weltmeister Vincent Kriechmayr rangierte als viertbester Österreicher an der zehnten Stelle, schneller waren Max Franz als Sechster und Daniel Hemetsberger als Neunter. Und schneller war auch der im Abfahrtsweltcup führende Schweizer Beat Feuz als Achter.

Hannes Reichelt, der das Training am Donnerstag wegen Schmerzen im linken Knie nach dem Missgeschick am Mittwoch ausließ, wird am Freitag am Start stehen. Und Maximilian Lahnsteiner gibt sein Weltcupdebüt. "Ich bin stolz, dass es funktioniert hat. Ich habe lange darauf gewartet, der Jüngste bin ich nicht mehr", sagte der 24-Jährige, der in dieser Saison zwei Europacuprennen gewann und zweimal Zweiter wurde.

Drei Ersatzrennen

Am Freitag (11.20 Uhr) und Samstag (11.00 / jeweils live ORF 1) gehen im WM-Ort von 2025 die Ersatzabfahrten für Wengen und Kvitfjell in Szene. Am Sonntag (10.30) folgt ein Super-G (Ersatz für Kvitfjell).

Der Weltcup liegt fast schon in den letzten Zügen, die Damen sind am Wochenende noch in Jasna in der Slowakei im Einsatz (Riesenslalom, Slalom) und haben noch zwei Slaloms in Åre vor sich, ehe das Finale in Lenzerheide beginnt. Bei den Herren liegt zwischen Saalbach und Lenzerheide noch Kranjska Gora (Riesenslalom, Slalom).

Mayer, im Abfahrtsweltcup nach sechs der neun Rennen 48 Punkte hinter Feuz und 70 vor Paris, will in Saalbach möglichst viele Zähler sammeln, um in Lenzerheide noch ums Kristall mitstreiten zu können und vielleicht das erste ÖSV-Abfahrtskristall seit Klaus Kröll 2012 zu holen. Feuz rüttelt schön langsam am Thron von Franz Klammer, der insgesamt fünf Abfahrtskugeln gewann – von 1975 bis 1978 vier in Folge sowie 1983. Feuz strebt nun den vierten Erfolg en suite an.

Mayer rechnet auf der Schneekristall-Strecke, die oben einen technischen Teil mit Wellen und unten zwei große Sprünge bietet, mit "einer ziemlichen Hundertstelschlacht". Was er zu tun hat, weiß der Doppel-Olympiasieger. "Es gibt nichts zu taktieren. Beat ist in einer sehr guten Form. Ich glaube, das wird er auch zeigen wollen. Es gibt einfachere Gegner als ihn. Er war heuer ein paarmal knapp vor mir, ich hoffe, dass es sich ausgeht, dass ich knapp vor ihm sein kann."

Ein Saisondrittel

Wie Mayer nicht nur mit Feuz rechnet, rechnet auch Feuz nicht nur mit Mayer. Beide haben auch den Südtiroler Paris im Auge. Feuz: "Es sind noch drei Abfahrten, da ist noch viel offen. Das ist noch ein Drittel der Saison vor uns. Dominik würde ich definitiv nicht abschreiben. Ich glaube, dass das nicht nur ein Duell ist, sondern ein Dreikampf."

Mauro Caviezel bestreitet indessen diesen Winter keine alpinen Skirennen mehr. Dies hat der Schweizer nach dem Mittwoch-Abfahrtstraining entschieden. Er legt nach seinem schweren Trainingssturz Anfang Jänner den Fokus auf die Rehabilitation.

Fünf Wochen nach seinem schweren Sturz im Training in Garmisch, bei dem er u.a. eine starke Hirnerschütterung und eine Verletzung im linken Knie erlitten hatte, kehrte er auf die Rennpiste zurück. Bei der WM hatte er im Super-G ein Tor verpasst und auf ein weiteres WM-Antreten verzichtet. Caviezel hatte Mitte Dezember den Super-G in Val d'Isere gewonnen und war eine Woche später in Gröden Zweiter. (APA, red, 4.3.2021)

Ergebnisse des 2. Abfahrtstrainings:

1. Dominik Paris (ITA) 1:53,00 Min.
2. Andreas Sander (GER) +0,10 Sek. (Torfehler)
3. Christof Innerhofer (ITA) +0,14
4. Matthias Mayer (AUT) +0,17
5. Ralph Weber (SUI) +0,47
6. Max Franz (AUT) 0,49
7. Johan Clarey (FRA) +0,50
8. Beat Feuz (SUI) 0,52
9. Daniel Hemetsberger +0,60
10. Vincent Kriechmayr +0,66.

Weiter: 14. Otmar Striedinger +0,89
17. Daniel Danklmaier +1,03
32. Stefan Babinsky +1,70
40. Maximilian Lahnsteiner +1,96
48. Christian Walder +2,24.

Nicht am Start: Hannes Reichelt, Raphael Haaser (alle AUT).