Johannes Lamparter ist die Sensation der nordischen WM.

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Oberstdorf – Christoph Eugen ist im österreichischen Skiverband (ÖSV) schon seit knapp neun Jahren Chefcoach der Kombinierer und für sie damit nun die fünften Weltmeisterschaften in Folge verantwortlich. Zehn Medaillen hat er dabei inklusive der Normalschanzen-Bewerbe der Titelkämpfe in Oberstdorf feiern dürfen, der elfte WM-Podestplatz war am Donnerstag aber auch für ihn ein besonderer. Zugetraut habe er Johannes Lamparter dessen Großschanzen-Gold freilich sehr wohl.

"Was oft kritisiert worden ist, hat ihm diesmal sicher geholfen", bezog sich Eugen etwa auf das Normalschanzen-Einzel, als Lamparter das Tempo gemacht hatte, letztlich aber Siebenter wurde. "Er ist da alleine vorne im Wind gelaufen, er kann einfach so ein Tempo gehen." Und der Coach ist überzeugt, dass noch mehr kommt. "Johannes wird jetzt von Trainingsjahr zu Trainingsjahr stabiler, auch noch besser im Laufen. Wenn er gesund bleibt, bin ich überzeugt, dass es nicht seine einzigen Medaillen sein werden."

Nicht einfach, aber irrsinnig schön

Für die Kombination in Österreich würden Siege wie jener Lamparters, aber auch das Bronze im Team immens viel bedeuten, wie Eugen betonte. "Es ist total wichtig für uns. Wir sind eine kleine, feine Truppe in Österreich. Den Standard, den Level wollen wir halten." Mit den Erfolgen käme das Interesse der Medien und die Aufmerksamkeit. Eugen: "Das sollte zu den Kindern runtergehen. Es ist keine einfache Sportart. Aber es ist eine irrsinnig schöne Sportart, weil man verschiedene Elemente trainieren kann."

Nicht unerwähnt lassen wollte der 44-jährige Steirer das gesamte Betreuerteam um die Trainer Christoph Bieler und Jochen Strobl sowie das Serviceteam. "Es ist gewaltig, dass wir trotz den Ausfällen und den leichten Rückschlägen so erfolgreich sind", sprach Eugen den Ausfall von Franz-Josef Rehrl, den Rücktritt von Bernhard Gruber und das allmähliche Herantasten von Mario Seidl in dessen Comeback-Saison an. "Das ist eine einzigartige Sache. Das ist für den ÖSV und die Kombination Goldes wert."

Eugen hat Lamparters Triumph ruhig genossen. "Ich glaube, wichtig ist, dass man demütig bleibt. Das versuche ich, das ist mein Naturell. Ich bin einfach ruhig, innerlich zufrieden." Lamparter wiederum habe den richtigen Weg zum Erfolg gefunden. "Großes kann entstehen, wenn man nichts Besonderes macht. Johannes hat einfach das gemacht, was er kann. Gerade bei Großereignissen ist es so, dass man oft etwas Besonderes probieren will, dass dann aber total in die Hose geht. Er ist bei sich geblieben." (APA, 5.3.2021)