Landeshauptmann Markus Wallner hat klare Vorstellungen über die Öffnungsschritte ab 15. März. Gesundheitsminister Rudolf Anschober dürfte aber nicht von allen überzeugt sein.

Foto: APA/Fohringer

In einer Woche starten in Vorarlberg weitreichende Öffnungsschritte – wichtige Details dazu sind allerdings weiterhin unklar. So etwa die Frage, ob die Gastronomie nun sowohl draußen als auch drinnen geöffnet werden soll und ob Selbsttests breiter zugelassen werden.

Gesamtöffnung nicht fix

Im Vordergrund steht bei den Lockerungen im Ländle zwar, dass Kinder und Jugendliche wieder ihren Freizeitaktivitäten nachgehen können. Für Debatten sorgt aber vor allem die Gastro-Öffnung.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sprach wiederholt von einer Öffnung der gesamten Gastronomie. Aus dem Büro von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hieß es zuletzt allerdings, dass dies nicht akkordiert gewesen sei. Auch Vorarlbergs Grünen-Chef Johannes Rauch – Wallners Regierungspartner – ist nicht begeistert. Bei den Gastgärten werde man "vorsichtig was probieren. Alles andere ist Osterhase. Bestenfalls", schrieb er auf Twitter.

Uneinig über Wohnzimmertests

Wallner erklärte außerdem mehrfach, dass eine Aufwertung der Wohnzimmertests die wichtigste Voraussetzung für die Öffnungen sei, und erwartete sich aus dem Gesundheitsministerium rechtliche Rahmenbedingungen dafür. Derzeit dienen diese Tests bekanntlich nur der Selbstkontrolle. Am Montag will der Landeshauptmann Anschober ein entsprechendes Testsystem vorstellen. Der Gesundheitsminister sagte am Wochenende allerdings: "Es braucht schon gesicherte Standards, um Zutritt zu gewissen Bereichen zu haben."

Ursprünglich wollten Wallner und Anschober nur zwei bis drei Tage über die Ausgestaltung der Öffnung diskutieren – mittlerweile laufen seit einer Woche Gespräche.

Sorge wegen Mutation

Angesichts steigender Infektionszahlen und immer mehr Fällen von Corona-Mutationen warnte Anschober am Wochenende außerdem vor einer "Pandemie in der Pandemie". Grund für die Sorge ist der hohe Anteil der britischen Mutation von mittlerweile 58 Prozent österreichweit. "Sie ist deutlich ansteckender als das Stammvirus, nach den aktuellen Berechnungen in Österreich um 23 Prozent", sagte Anschober.

Mit rund 30 Prozent ist der Anteil der britischen Mutante in Vorarlberg am geringsten. Aber auch dort rechnet man in den kommenden Tagen mit steigenden Zahlen. Dass diese die Öffnungen torpedieren, glaubt Wallner jedoch nicht. (Lara Hagen, 8.3.2021)