Der Finder des betreffenden iPhones.

Foto: Aquatic Monkey

Clay und Heather Helkenberg teilen sich ein besonderes Hobby: In ihrer Freizeit unternehmen die beiden Tauchgänge, um die Seen und Flüsse der kanadischen Provinz British Columbia von Müll zu befreien. Die Palette dessen, was sie dabei regelmäßig finden, reicht von Sonnenbrillen über Gopro-Kameras bis zu Smartphones. Alles Dinge, die andere bei Bootsfahrten durch ihre Unachtsamkeit haben ins Wasser fallen lassen.

Spurensuche

Insofern war es eigentlich keine sonderliche Überraschung, als die beiden bei einem aktuellen Tauchgang – unter anderem – ein iPhone 11 zutage förderten. Diese folgte erst später: schaltete sich das Gerät doch nach einer kurzen Reinigung gleich wieder ein – und funktionierte. Das Gerät selbst war gesperrt, also entnahm der Taucher die SIM-Karte, um die Telefonnummer herauszufinden und so die ursprüngliche Besitzerin aufzuspüren.

Aquatic Monkey

Deren Verblüffung über die unerwartete Kontaktaufnahme war nicht gerade klein. Immerhin hatte Fatemeh Ghodsi das betreffende Gerät bereits sechs Monate zuvor verloren – und zwar bei der Fahrt mit einem "Bumper Boat", wie sie vielerorts als Touristenattraktion angeboten werden. Nach eigenen Angaben verlor sie dabei kurz das Gleichgewicht und ließ das Gerät aus der Hand fallen – nur um von den Angestellten anschließend mitgeteilt zu bekommen, dass es keine Chance gibt, dass sie in dem tiefen Gewässer ihr Gerät je wiederfinden würde.

Datensicherung

Dass der Fund für Ghodsi besonders erfreulich ausfiel, liegt nicht zuletzt daran, dass sich auf dem Gerät einige Daten befanden, die sie noch nicht gesichert hatte und die sie verloren glaubte. Ironischerweise zählen dazu auch einige Fotos, die sie in den Momenten vor dem Zwischenfall glücklich lachend zeigen.

Aquatic Monkey

Aus einer technischen Perspektive ist es durchaus überraschend, dass das Smartphone so lange durchgehalten hat. Zwar werden solche Geräte heutzutage üblicherweise als "wasserdicht" verkauft, die entsprechende Spezifikation verspricht aber lediglich, 30 Minuten unter Wasser in 1,5 Metern Tiefe auszuhalten. Diesen Wert hat das iPhone 11 zumindest im betreffenden Fall also weit übertroffen.

Ganz ohne Beschädigung ging der Vorfall übrigens trotzdem nicht vonstatten, sowohl das Mikrofon als auch der Lautsprecher sollen defekt sein. Das sollte aber nicht weiter verwundern, solche nach außen offenen Komponenten stellen meist die Schwachpunkte der Abdichtung dar und sind somit auch am empfindlichsten, was den umgebenden Druck anbelangt. In diesem Fall dürften die verloren geglaubten Daten aber wohl wichtiger gewesen sein – ein neues Smartphone hatte sich Ghodsi mittlerweile längst wieder zugelegt. (red, 9.3.2021)