Russland und China planen eine gemeinsame Mondstation.

Foto: AFP/Ye Aung THU

Moskau – Russland und China wollen sich laut russischen Angaben für den Bau einer Mondstation zusammentun. Beide Staaten hätten dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Dienstag mit. Die Station solle ein "Komplex von Einrichtungen für experimentelle Forschung auf der Oberfläche und/oder Umlaufbahn des Mondes" sein und "allen interessierten Staaten und internationalen Partnern" offenstehen.

Applaus für die künftige russisch-chinesische Zusammenarbeit auf dem Mond.
Foto: CNSA

Das teilte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin nach einer Videokonferenz mit seinem chinesischen Kollegen Zhang Kejian in Moskau mit. Die auf der Oberfläche oder im Mond-Orbit geplante Station soll der Erkundung des Erdtrabanten dienen. Dabei könnten auch Drohnen eingesetzt werden, um etwa Perspektiven einer längerfristigen Anwesenheit von Menschen auf dem Mond zu erforschen.

Fahrplan zum Mond

Das Projekt ziele darauf ab, den wissenschaftlichen Austausch zu fördern und Impulse für die friedliche Erforschung und Nutzung des Weltraums durch den Menschen zu geben, hieß es aus Moskau. Die internationale Station soll auch als Plattform für Experimente und Projekte zur Erforschung von Raumfahrttechnologien dienen, erklärte die China National Space Administration (CNSA). China und Russland wollen als Nächstes einen gemeinsamen Fahrplan für den Bau der Mondstation erarbeiten.

Kooperation mit USA abgelehnt

Russland hatte zuletzt mehrfach eine Beteiligung an einer von den USA geplanten Raumstation auf dem Mond abgelehnt. Das Land wolle stattdessen sein eigenes Programm verfolgen. Nach Angaben Rogosins soll es ab 2028 bemannte Missionen zum Mond geben.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will die künftige Station Lunar Gateway als Außenposten für Expeditionen zum Mond und vielleicht in weiterer Folge auch zum Mars nutzen. Ein Partner für das Projekt ist die europäische Raumfahrtbehörde Esa. Sie steuert neben dem Servicemodul (ESM) für die US-Raumkapsel Orion auch Module für die Station bei und hatte im Herbst mit der Nasa einen entsprechenden Vertrag geschlossen. (red, Reuters, APA, 9.3.2021)