In sieben der neun Bundesländer prognostizieren die befragten Arbeitgeber einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen in den nächsten drei Monaten.

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Mehr als drei Viertel der Arbeitgeber gehen davon aus, bis Jahresende wieder die Beschäftigungslage wie vor der Pandemie zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt das Arbeitsmarktbarometer der Manpower Group, für das zweite Quartal 2021 wurden mehr als 42.000 Arbeitgeber in 43 Ländern befragt. Im Quartalsvergleich haben sich die Beschäftigungsaussichten außerdem in 24 der 43 Länder verbessert.

In Österreich haben 431 Arbeitgeber an der Umfrage teilgenommen. In Bezug auf die Gesamtbeschäftigung an ihrem Standort rechnet der Großteil der Unternehmen (78 Prozent) mit keiner Veränderung im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten. Zwölf Prozent erwarten eine Erhöhung der Beschäftigtenzahlen, fünf Prozent einen Rückgang, und weitere fünf Prozent haben keine Einschätzung abgegeben. Daraus ergibt sich ein Nettobeschäftigungsausblick von sieben Prozent für das zweite Quartal, nach Berücksichtigung saisonaler Schwankungen liegt dieser laut der Umfrage immerhin bei plus drei Prozent. Zu Jahresbeginn hatten noch mehr Arbeitgeber mit einem Rückgang gerechnet.

"Obwohl die Ergebnisse auf eine langsame Erholung des Arbeitsmarktes hinweisen, hat die Covid-19-Pandemie weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf den Wirtschaftsstandort Österreich, was nicht zuletzt durch die weiterhin hohen Arbeitslosenzahlen belegt wird. Wir beobachten jedoch auch klare branchenspezifische Differenzierungen, welche sich ebenfalls in den Ergebnissen abzeichnen", erläutert Christoph Trauttenberg, Geschäftsführer der Manpower Group Österreich.

Stärkster Zuwachs in Wien

Die österreichischen Arbeitgeber in sechs der sieben Branchen rechnen im kommenden Quartal mit einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen. Der stärkste Arbeitsmarkt wird von Unternehmen in der Sachgütererzeugung mit einem Nettobeschäftigungsausblick von plus sieben Prozent erwartet. Dies entspricht einer Verbesserung um sechs Prozentpunkte im Vergleich zum ersten Quartal 2021 beziehungsweise um zwei Prozentpunkte zum Vorjahr. Gefolgt von Handel, Gastronomie und Hotellerie, Finanzwesen und Dienstleistungen, Bauwesen und sonstigen Dienstleistungen. Dagegen ist der Ausblick in der Branche sonstige Produktion mit null Prozent das schwächste Ergebnis seit zehn Jahren.

In sieben Bundesländern prognostizieren die befragten Arbeitgeber einen Anstieg der Beschäftigtenzahlen in den nächsten drei Monaten, am stärksten in Wien mit einem Zuwachs von neun Prozent sowie in Salzburg, der Steiermark und Tirol mit jeweils sieben Prozent. Nur in Niederösterreich (minus zwei Prozent) und Oberösterreich (minus sechs Prozent) rechnen die Unternehmen mit einem Rückgang.

Für das kommende Quartal erwarten große Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitenden den stärksten Beschäftigungszuwachs mit einem Nettobeschäftigungsausblick von plus 16 Prozent. Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten gehen jedoch von einem Rückgang aus und melden einen Ausblick von minus zwei Prozent.

Globaler Ausblick

In 31 der 43 teilnehmenden Länder rechnen die Unternehmen im zweiten Quartal mit Stellenzuwächsen. Die stärksten Arbeitsmärkte werden in Taiwan, den USA, Australien und Singapur erwartet. Die schwächsten Beschäftigungsausblicke stammen von den Arbeitgebern in Panama, Großbritannien und Südafrika. Im EMEA-Raum (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) rechnet man in 18 der 26 an der Studie teilnehmenden Ländern im kommenden Quartal mit Stellenzuwächsen. Die stärksten Arbeitsmärkte des kommenden Quartals erwarten die Arbeitgeber in Kroatien, Rumänien und der Türkei. (red, 10.3.2021)