Der Verkauf der Karten in Form von Lootboxen, bringt EA jährlich mehrere Millionen ein.

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Spieleentwickler Electronic Arts (EA) untersucht aktuell Vorwürfe, die gegen einen Mitarbeiter oder zumindest jemand im nahen Umfeld des EA-Fifa-Teams erhoben wurden. Die beschuldigte Person soll auf dem Schwarzmarkt seltene und damit heißbegehrte Karten für den Spielmodus "Ultimate Team" im Millionenseller Fifa verkaufen.

1.000 Euro für Karten

Auf Twitter wurden zuletzt Screenshots geteilt, die einen angeblichen EA-Mitarbeiter zeigen, wie er mit einem potenziellen Käufer verhandelt und seltene Karten um über 1.000 Euro anbietet. Bei den angebotenen Karten handelt es sich um besonders seltene und starke Karten, die im Spielmodus "Ultimate Team" einen Vorteil gegenüber anderen Spielern bringen. Normalerweise müssen diese Karten in Form von Lootboxen durch Zufall gefunden werden oder man tauscht mit anderen Spielern.

Wie es zum Erstkontakt kommt ist bisher unklar, aber offenbar findet der Transfer der Karten über die Kombination aus Playstation-Network-Name und EA-ID statt. Entlarvt wird man laut dem Verkäufer von EA nicht, wie aus dem Chatverlauf hervorgeht. Verkauft werden die Karten als Einzelpakete, die wöchentlich an den Käufer geschickt werden. Preislich bekommt man etwa drei "Ikonen Karten" für 750 Euro oder drei "Ikonen Karten" plus zwei "Team-of-the-Year"-Karten für 1.000 Euro.

Ermittlungen laufen

EA hat zu den Vorwürfen bereits auf Twitter Stellung genommen und hat dort Untersuchungen angekündigt. "Eine intensive Untersuchung der Vorfälle ist im Gange und sollte ein Verstoß vorliegen, werden wir schnell dagegen vorgehen. Wir wollen klarstellen, dass dieses Verhalten nicht tolerierbar ist und wir in keinster Weise dulden, was hier offenbar passiert ist."

In Deutschland sind die Lootboxen der Spielehersteller schon länger ein Dorn im Auge. Noch in diesem Jahr sollen schärfere Gesetze dafür sorgen, dass Spiele mit der Mechanik entweder eine höhere Alterseinstufung bekommen oder die Lootboxen aus dem Spiel entfernt werden müssen.

Gelddruckmaschine Ultimate Team

Neben den 70 Euro für das neueste "Fifa", das jedes Jahr mit Kaderupdates auf den Markt geworfen wird, wurde vor vielen Jahren der "Fifa Ultimate Team"-Modus eingeführt. Für eine bestimmte Summe kauft man dabei Kartenpakete, deren Inhalt man nicht kennt – ähnlich den Panini-Pickerln, die zu jedem großen Fußballevent physisch aufgelegt werden.

Nur gibt es nicht jeden Spieler einmal, sondern ganz oft und mit unterschiedlichen Stärken. So muss man schon einiges Geld investieren, bis man ein sinnvolles Team zusammenstellen kann, mit dem man dann gegen andere Spieler antritt. Youtuber nutzen das Öffnen dieser Kartenpakete oft dazu, ihre Community zu unterhalten. Für Hobbyspieler kann es sich zu einem teuren Hobby entwickeln.

Für EA funktioniert der Modus wunderbar, macht man doch mit Mikrotransaktionen wie eben diesen Kartenpaketen mittlerweile dreimal so viel Umsatz wie mit dem klassischen Verkauf von Videospielen. (aam, 11.3.2021)