Wenn die Infektionszahlen stimmen, kann man sich Ende März im Schanigarten treffen. In Wien sollen auch auf öffentlichen Plätzen Gastroinseln entstehen.

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Wenn Ende März die Lokale wieder aufsperren dürfen, dann nur outdoor. Für Betriebe, die selbst keine Schani- oder Gastgärten besitzen, plant die Stadt Wien, öffentliche Plätze zu öffnen. Diese Schanigartenareale sollen mit 2,8 Millionen Euro von der Stadt gefördert werden, erklärte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag.

"Wir arbeiten sehr intensiv mit den Sozialpartnern – insbesondere der Wirtschaftskammer – daran, dass wir sogenannte Gastroinseln vorbereiten", sagte Ludwig im Rathaus. Ob die Lokale, wie ursprünglich geplant, ab dem 27. März tatsächlich geöffnet werden dürfen, konnte Ludwig vorerst noch nicht beantworten. Die Lockerungsschritte seien eine Frage, die am kommenden Montag bei einem gemeinsamen Treffen der Landeshauptleute mit der Bundesregierung diskutiert würde.

Öffnung auf der Kippe

Einer Öffnung könnten die momentan hohen Neuinfektionszahlen im Wege stehen. Die Entwicklung der Zahlen stimme Ludwig "sehr besorgt". Fast 3.000 Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden wurden am Donnerstag gemeldet. Allerdings: "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es sinnvoller ist, den Menschen die Möglichkeit zu geben, in einem regulierten und strukturierten Rahmen die Freizeit zu genießen." Weiterhin gelte das Motto: Draußen ist besser als drinnen.

In Wien werde man das Projekt Gastroinseln mit umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen jedenfalls weiter planen, auch wenn die Öffnung der Lokale rund um Ostern noch nicht in Stein gemeißelt ist. Diese würde zu jenem Zeitpunkt anlaufen, an dem auch die Schanigärten der Gastronomen öffnen dürfen, sagte Ludwig: "Wir sind vorbereitet."

Gastroinseln in allen 23 Bezirken

Fest steht bereits, dass es diese Gastroinseln in allen 23 Bezirken geben wird. Die Standorte selbst auf öffentlichen Plätzen oder Parks sind aber noch nicht fixiert. In einem ersten Schritt ist eine Gastroinsel pro Bezirk vorgesehen, geplant sind bis zu 46 solcher Zonen.

Die Stadt stellt über das Stadt-Wien-Marketing die Basisinfrastruktur zur Verfügung, das sind Hüttenpagoden, Tische und Stühle für mindestens 24 Personen, Strom, Begrenzungselemente sowie Desinfektionsspender und WC. Die Auswahl der Gastronomen soll über die Wirtschaftskammer Wien laufen. Zum Zug kommen sollen Wirte, die selbst über keine Möglichkeit eines Schanigartens verfügen.

Zehn Gastroinseln im Stadtpark

Im Stadtpark sollen zehn weitere Gastroinseln und Picknick-Zonen entstehen. Nicht Teil des Gastroprojekts ist jedenfalls der Rathausplatz – dieser sei mit diversen anderen Outdoor-Veranstaltungen gut gebucht, heißt es von der Stadt. Dadurch könnten sich schnell logistische Probleme ergeben, schließlich wisse man nicht, wie lange die Gastronomie nur an der freien Luft erlaubt sein werde.

Das von Stadtchef Ludwig mit 2,8 Millionen dotierte Budget für die Gastroinseln soll jedenfalls für die Dauer von drei Monaten genutzt werden können.

Eine generelle Öffnung – indoor und outdoor –, wie sie im Bundesland Vorarlberg ab Montag bereits stattfinden wird, schloss Ludwig vorerst aus. Die Situation im Ländle sei eine "dramatisch andere". (krud, ook, 11.3.2021)