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Die Sitzblockade in Mandalay am Samstag.

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Demonstranten in der Hauptstadt Yangon.

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Yangon – In Myanmar sind bei Protesten gegen die Militärmachthaber am Samstag mindestens zwölf weitere Menschen getötet worden. Unterdessen rief der geschäftsführende Chef der vom Militär abgesetzten Zivilregierung in seiner ersten öffentlichen Rede alle Bevölkerungsteile zur Fortsetzung der Proteste auf. "Diese Revolution ist die Chance für uns, unsere Anstrengungen zu vereinen", sagte Mahn Win Khaing Than in einer auf Facebook verbreiteten Rede.

Er war als führende Mitglied der früheren Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) an die Stelle der nach dem Militärputsch verhafteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi getreten.

In Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes, eröffnete die Polizei das Feuer auf einen Sitzstreik, wie Augenzeugen der Nachrichtenagentur Reuters berichteten. Dabei seien fünf Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. Heimische Medien berichteten über weitere Tote in der Wirtschaftsmetropole Yangon in der Stadt Pyay, wo die Polizei ebenfalls geschossen habe. Demonstranten erinnerten an den Todestag eines Studenten, der 1988 getötet wurde. Dies löste damals einen Aufstand gegen das Militär aus.

Seit das Militär Anfang Februar die Macht an sich gerissen und die zivile Regierung abgesetzt hat, kommt es praktisch täglich zu Massendemonstrationen. Bei den Protesten werden die Freilassung und Wiedereinsetzung der gestürzten De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi gefordert. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden bislang mehr als 70 Menschen getötet. (Reuters, 13.3.2021)