Das Schwarzbier von Weitra Bräu ist wirklich fast schwarz.

Foto: Conrad Seidl

Schwarzbier hat es in Österreich nicht leicht – viel zu sehr fühlen sich heimische Konsumenten durch eine dunkle Farbe des Bieres an jene zuckersüßen Dunkelbiere erinnert, die in den Jahrzehnten nach dem Krieg gängig waren.

Dennoch hat Karl Schwarz, der Chef der Zwettler Brauerei, im Jahr 2000 den Versuch unternommen, ein seinem Namen auch farblich entsprechendes Bier zu etablieren, als er im nahen Weitra die Brauerei der Familie Pöpperl gekauft hat. Aber im Jahr 2000 hatte der österreichische Markt noch zu wenig Verständnis für schwarze, untergärige Lagerbiere, wie sie zu jener Zeit nur im Osten Europas und in Deutschlands damals neuen Bundesländern erfolgreich waren.

21 Jahre später, zum Jubiläum jener Urkunde, die 1321 allen Bürgern Weitras das Braurecht gebracht hat, hat Schwarz einen neuen Anlauf genommen: "Das Schwarze" ist wirklich fast schwarz, es hat einen hellbeigen Schaum, einen Duft nach Kakao, Malz und Hefe. Im schlanken Trunk sind sowohl Röstmalz- als auch Hopfenbittere zu schmecken. Deren Balance sorgt für ein rundes, trockenes Finish mit einem Hauch von Bitterschokolade – aber ohne jede Süße. (Conrad Seidl, RONDO, 23.3.2021)