Wien – Der republikseigenen "Wiener Zeitung" droht wie berichtet das Ende als gedruckte Zeitung: Die ÖVP plant, schon demnächst die Pflichtveröffentlichungen von Unternehmen im "Amtsblatt" der Tageszeitung zu streichen. Eva Blimlinger, Mediensprecherin der Grünen, rechnet nicht mehr mit dem Fortbestand der "Wiener Zeitung" als Tageszeitung, wenn nun Pflichtinserate wegfallen.

#unverzichtbarseit1703

Derzeit machen sich Prominente wie die Präsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler oder AMS-Chef Johannes Kopf für den Erhalt der "Wiener Zeitung" stark. "Die 'Wiener Zeitung' ist unverzichtbar, weil Demokratie unabhängigen Journalismus braucht", wird Rabl-Stadler in einem Social-Media-Sujet auf Facebook zitiert.

Im Zitat von Johannes Kopf heißt es: "Die Wiener Zeitung informiert objektiv und pointiert ihre LeserInnen, regelmäßig auch über die Herausforderungen am Arbeitsmarkt."

Ohne die Pflichtveröffentlichungen für Aktiengesellschaften würde nach unbestätigten STANDARD-Informationen mehr als ein Drittel der jährlichen Einnahmen der republikeigenen Tageszeitung von an die 20 Millionen Euro wegfallen.

"Es braucht sicher eine Transformation, hin zu einer digitalen Plattform oder einer Wochenzeitung", sagt Blimlinger wie berichtet in einem Interview mit der Branchenzeitung "Horizont": "Wir können nicht einfach Geld zuschießen. Die Frage ist, wie wir sie trotzdem retten können. Derzeit loten wir alle Varianten aus und lassen überprüfen, ob sie beihilfenrechtlich möglich sind. Eine schwierige Situation." (red, 18.3.2021)