Spaniens Gesundheitsministerin Carolin Dias sieht ihr Land auf dem Weg zu einer menschlicheren Gesellschaft.

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Madrid – Das spanische Parlament hat am Donnerstag mit deutlicher Mehrheit für die Entkriminalisierung der aktiven Sterbehilfe gestimmt. 202 Abgeordnete votierten für das Gesetz, nur 141 waren dagegen. Die Regelung gilt für alle jene, die unheilbare oder schwerste Krankheiten haben. Spanien ist das vierte Land in der EU, in dem die aktive Sterbehilfe zugelassen wird. Gesundheitsministerin Carolina Darias sprach von einem "Schritt in eine menschlichere und fairere Gesellschaft".

Das Gesetz tritt in drei Monaten in Kraft. Gültig ist es für all jene, die einen rechtmäßigen Wohnsitz in Spanien haben. Sterbehilfereisen will man dadurch, soweit möglich, ausschließen. Gegen das Vorhaben hatten die konservative Volkspartei PP und die rechtsextreme Partei Vox opponiert. Letztere will das Gesetz auch vor dem Verfassungsgerichtshof noch zu Fall bringen.

Innerhalb der EU ist aktive Sterbehilfe sonst noch in den Niederlanden, in Belgien und in Luxemburg erlaubt. Ein Plan der portugiesischen Regierung, eine ähnliche Regelung einzuführen, war erst am Mittwoch durch ein Urteil des Verfassungsgerichts in Lissabon vorerst gescheitert, obwohl das Parlament dafür gestimmt hatte. (mesc, Reuters, 18.3.2021)