Kommt es in einer Klasse, einer Hort- oder Kindergartengruppe innerhalb von 14 Tagen zu zwei oder mehr positiven Corona-Fällen, wird diese geschlossen.

Foto: APA/HANS PUNZ

Weil sich die Virusmutation B.1.1.7 – oft flapsig als britische Variante bezeichnet – in Wien immer weiter ausbreitet (aktuell mit einem Anteil von rund 80 Prozent aller positiven Testungen), hat die Stadt neue Regeln erarbeitet, wie damit in den Bildungseinrichtungen umgegangen werden soll. Die wesentlichen Neuerungen:

Zwei heißt Schluss: Kommt es in einer Klasse, einer Hort- oder Kindergartengruppe innerhalb von 14 Tagen zu zwei oder mehr positiven Corona-Fällen, wird die jeweilige Klasse oder Gruppe geschlossen. Tritt im Hort ein positiver Fall auf, dürfen die Kontaktkinder ihre Klasse nicht mehr besuchen.

Länger in Quarantäne: Wer als Kontaktperson eins eines infizierten Menschen eingestuft wird, muss künftig 14 Tage lang daheim bleiben. Nach zehn Tagen kann die Quarantäne mit einem negativen Testergebnis vorzeitig beendet werden.

Suche nach Kontaktpersonen: Aktuell wird im Umkreis einer positiv getesteten Person versucht, alle Kontaktpersonen zu eruieren, die in den 48 Stunden davor getroffen wurden. Dieser Zeitraum wird künftig erweitert: auf alle, die innerhalb der letzten 96 Stunden in Kontakt mit der infizierten Person gestanden sind.

K1 trotz Maske: Wer die positiv getestete Person innerhalb des oben genannten Zeitraums berührt hat, gilt automatisch als Kontaktperson eins mit den entsprechenden Konsequenzen – auch wenn dabei eine FFP2-Maske getragen wurde.

Kein Herabstufen: trotz Infektion Bisher galt: Wer in den vergangenen sechs Monaten mit dem Coronavirus infiziert war, wird als Kontaktperson zwei geführt. Ein solches Herabstufen ist jetzt nicht mehr möglich.

Maske für K1-Mitbewohner: Ist beispielsweise das eigene Kind als Kontaktperson eins eingestuft, müssen auch die Eltern und andere Mitbewohner ihr Verhalten im öffentlichen Raum anpassen: Außerhalb des Wohnbereichs ist in diesem Fall für den gesamten Zeitraum der Quarantäne eine FFP2-Maske zu tragen.

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) will damit "den Schul- und Kindergartenbesuch so sicher wie möglich" gestalten. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) will "weiterhin einen hohen Schutz für alle Beteiligten gewährleisten". (Karin Riss, 19.3.2021)