Youtube Shorts.

Grafik: Google

Youtube mag die weltweit am meisten genutzte Videosharing-Plattform sein. Gerade unter Jugendlichen hat aber ein anderer Dienst zuletzt erheblich mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen: Tiktok. Mit dem Fokus auf kurze Clips konnte man eine neue Generation an Videomachern für sich gewinnen. Da will Google natürlich nicht einfach so zusehen.

Launch

Mit Youtube Shorts hat Google einen neuen Dienst für seine Videoplattform gestartet. Wobei gestartet in diesem Fall genau genommen eigentlich falsch ist, in Indien gibt es das Ganze bereits seit einigen Monaten. Mit einer Beta in den USA gibt man nun aber den Startschuss für internationale Märkte.

Das User-Interface erinnert dabei stark an Tiktok. Die Nutzer können also am Smartphone durch einen endlosen Feed an Videos wischen. Hashtags und einzelnen Sounds kann ebenso nachgespürt werden, wie es einfach möglich ist, eigene Remixes des Audiotracks eines anderen Clips vorzunehmen. Generell gibt es zur Erstellung der Videos eine eigene Kamera, die es einfach macht, Clips zusammenzufügen. Musikalisch lässt sich aus einem breiten Angebot von mehr als 250 Musiklabels wählen. Eine eigene App für Youtube Shorts gibt es dabei nicht. Die Videos werden in einem Karussell prominent in der regulären Youtube-App präsentiert.

Nicht vollständig

Dass es sich dabei noch um eine Beta-Version handelt, zeigt sich bei alldem aber schnell. So fehlen derzeit noch einige Features, die von Tiktok her bekannt sind. Allen voran die Möglichkeit, auf Videos zu antworten, aber auch die bei Tiktok sehr beliebten Duette sucht man vergeblich. Und selbst einen anhand der eigenen Abos zusammengestellten Feed gibt es noch nicht.

An einer Kopie von Tiktok haben sich bereits einige andere prominente Unternehmen versucht, allen voran Facebook. Bei Youtube hofft man nicht zuletzt auf Synergieeffekte. Immerhin werden für Youtube und Youtube Shorts die gleichen Kanäle verwendet, wer einen Account beim einen abonniert, bekommt auch beim anderen entsprechende Empfehlungen präsentiert. Wer hier mit kurzen Clips anfängt, könnte diese bald auch mit längeren Formaten kombinieren – oder umgekehrt. Bleibt abzuwarten, ob man damit auch wirklich eine eigenständige Community schaffen kann. Bisher werden die meisten Tiktok-Konkurrenten von aus dem Original kopierten Clips dominiert. (apo, 18.3.2021)