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Pjöngjang – Nordkorea bricht aus Protest gegen die Auslieferung eines Nordkoreaners an die USA die diplomatischen Beziehungen zu Malaysia ab. Nordkoreas Außenministerium wirft der malaysischen Regierung vor, eine "schändliche Tat und ein unverzeihliches, schweres Verbrechen" begangen zu haben. Der betroffene Nordkoreaner sei unschuldig, hieß es in der am Freitag von den Staatsmedien veröffentlichten Erklärung.

Das höchste Gericht in Malaysia hatte in der vergangenen Woche entschieden, dass ein im Land lebender nordkoreanische Geschäftsmann an die USA ausgeliefert werden könne, die ihm den verbotenen Export von Luxusartikeln an Nordkorea und Geldwäsche vorwerfen. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.

Nordkorea droht mit Konsequenzen

Malaysias Aktionen hätten die "Grundlage der auf Respekt vor der Souveränität beruhenden bilateralen Beziehungen" zerstört, hieß es aus Nordkorea. Angesichts der ernsthaften Situation verkündeten "das Außenministerium und die Demokratische Volksrepublik Korea den kompletten Abbruch der Beziehungen". Zugleich drohte das Ministerium den USA damit, einen "fälligen Preis" dafür zu zahlen. Die USA seien der Drahtzieher und der "Hauptschuldige für diesen Zwischenfall".

Ein tödlicher Giftanschlag auf den Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un, Kim Jong-nam, im Februar 2017 auf dem Flughafen von Kuala Lumpur hatte die Beziehungen zwischen Malaysia und Nordkorea schwer belastet. Vermutet wurde, dass Nordkoreas Geheimdienst hinter dem Attentat steckte. (APA, 19.3.2021)