Wallner will im Zuge der Modellregion Vorarlberg "Musterbeispiel für andere" sein.

Foto: HELMUT FOHRINGER

Bregenz – Landeshauptmann Markus Wallner ist am Samstag beim 42. ordentlichen Parteitag der ÖVP Vorarlberg als Landesparteiobmann bestätigt worden. Bei der virtuell abgehaltenen Versammlung erhielt Wallner die Stimmen von 263 von 266 Delegierten (98,87 Prozent), einen Gegenkandidaten gab es nicht. Sowohl der für ein Interview aus Wien zugeschaltete Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als auch Wallner gaben sich optimistisch. Kurz ging von einer Rückkehr zur Normalität bis Sommer aus.

Zuletzt hatte sich die Vorarlberger Volkspartei im Mai 2015 zu einem Parteitag getroffen, aufgrund der Pandemie war ein Treffen im Vorjahr unmöglich gewesen. Auch am Samstag fand der unter dem Motto "Mut. Kraft. Zuversicht." abgehaltene Parteitag "nur" virtuell statt, die Delegierten nahmen via Zoom teil, während aus dem Festspielhaus Bregenz – wo sich Wallner und Landesgeschäftsführer Dietmar Wetz aufhielten – ein Livestream übertragen wurde. Gegenüber dem Abstimmungsergebnis von 2015 – 97,93 Prozent – legte Wallner noch einmal leicht zu. Bei der ersten Wahl an die Parteispitze im Jahr 2012 hatte Wallner eine Zustimmung von 99,37 Prozent erhalten.

Ein "starkes Land mit guten Genen"

Landeshauptmann Wallner betonte in seiner Ansprache an die Delegierten, was die Corona-Pandemie alles zutage gefördert habe – er unterstrich die Bedeutung "guter Spitäler", der Familie, offener Grenzen im Bodenseeraum oder auch wie wichtig es sei, "wirtschaftlich auf mehreren Beinen zu stehen". Vorarlberg sei "ein starkes Land mit guten Genen" und werde nach der Pandemie rasch wieder Tritt fassen. Klar sei aber auch, "dass größere Aufgaben auf uns zukommen als je zuvor", so Wallner. Es würden sich Fragen im Gesundheitssystem stellen, auf dem Arbeitsmarkt, in der Bildung, und es werde auch "soziale Folgen der Krise geben. Wir dürfen niemanden zurücklassen", unterstrich der Landeshauptmann.

Bei den Öffnungsschritten in der Gastronomie, beim Sport und in der Kultur gehe man voran und wolle "Musterbeispiel für andere" sein. Auch Kurz hielt den den Weg der Regionalisierung bei Öffnungsschritten für richtig. Man bewältige mittlerweile 145.000 Tests pro Woche (bei 400.000 Einwohnern), leiste schnelles Contact Tracing und impfe Risikogruppen schnell und konsequent, so Wallner. Wenn sich die aktuelle Entwicklung so fortsetze, werde man weitere Öffnungsschritte setzen können. "Wir werden die ersten sein, die in den Aufschwung kommen", zeigte sich Wallner optimistisch.

Neu bestimmt wurden beim Landesparteitag auch die Stellvertreter von Wallner: Das sechsköpfige Gremium besteht neu aus Werner Huber (Seniorenbund, 98,5 Prozent Zustimmung), Hans Peter Metzler (Wirtschaftsbund, 96,6 Prozent), Josef Moosbrugger (Bauernbund, 92,3 Prozent), Martina Rüscher (Frauenbund, 96,2 Prozent), Raphael Wichtl (Junge ÖVP, 94,6 Prozent) und Harald Witwer (ÖAAB, 93,5 Prozent). (APA, 20.3.2020)