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Zweiter Weltcupsieg für Manuel Feller.

Foto: AP/Marco Trovati

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Marco Schwarz vergab seinen dritten Saisonsieg nach einem Fehler im Finish.

Foto: AP/ Gabriele Facciotti

Lenzerheide – Marco Schwarz hat seine Halbzeitführung im Slalom des Weltcupfinales in Lenzerheide nicht ins Ziel gebracht. Stattdessen ist Manuel Feller von Platz sechs aus in die Bresche gesprungen. Der 28-jährige Tiroler gewann in 1:47,24 Minuten acht Hundertstelsekunden vor dem Franzosen Clement Noel und deren elf vor dem Gesamtweltcuptriumphator Alexis Pinturault aus Frankreich.

Vizeweltmeister Adrian Pertl schied nach Platz drei zur Halbzeit im Finale ebenso aus wie Michael Matt und der Schweizer Ramon Zenhäusern. Christian Hirschbühl (+1,80) verbesserte sich von Platz 17 auf elf und lag damit unmittelbar vor dem Norweger Henrik Kristoffersen. Bereits im ersten Lauf ausgeschieden sind Norwegens Weltmeister Sebastian Foss-Solevaag, Fabio Gstrein, der Schweizer Daniel Yule, der Schwede Kristoffer Jakobsen, der Italiener Manfred Mölgg und Juniorenweltmeister Benjamin Ritchie aus den USA.

Keine Märchenwiese

Für Feller ist es der zweite Weltcupsieg nach dem Erfolg in Flachau im Jänner. "Das Ziel war, noch einmal 'Big Points' zu holen", sagte der Tiroler im ORF. "Dass es jetzt mein zweiter Sieg wird, ist umso schöner. Das Finale liegt mir immer ganz gut, einmal noch alles geben, dann ab in die Pause. Ich bin sehr happy, dass mir das so aufgegangen ist." Er freute sich über eine "sehr, sehr gute Slalom-Saison". Im Riesentorlauf habe er nicht alles abgerufen, "das braucht man gar nicht schönreden".

Nach seinem "Märchenwiese"-Sager vor dem ersten von zwei Flachau-Rennen habe er sich Sonntagfrüh wieder daran erinnert. "Ich wollte es fast wieder sagen, habe mir dann aber gedacht, den Blödsinn lasse ich jetzt lieber", sagte Feller. "Dadurch, dass der Starthang so steil und eisig ist, hast du gleich einmal die ersten Tore so eine Aufgabe vor dir, dass wir weit weg von einer Märchenwiese sind. Und ich habe auch in Flachau gesagt, umso leichter es ist, desto schwieriger ist es zu gewinnen."

Schwarz Dritter im Gesamtweltcup

Schwarz hat mit Platz sechs auch Platz drei im Gesamtweltcup gegenüber seinem Verfolger Loic Meillard aus der Schweiz hinter Pinturault und dem Scheizer Marco Odermatt behauptet. "Die Saison hat schon sehr cool begonnen mit dem dritten Platz in Alta Badia. Dann bin ich befreit in jedes Rennen gegangen, es hat richtig Spaß gemacht. Die Kugel jetzt in der Hand zu halten, ist unbeschreiblich schön", sagte der Kärntner, nachdem er sich seine Belohnung abgeholt hatte. Im zweiten Durchgang sei ihm eine stellenweise gebrochene Piste zum Verhängnis geworden. "Ich habe es gewusst, dass es da brechen wird. Aber dass es so brutal ist, habe ich nicht erwartet." Mit einem sechsten Platz könne er aber zufrieden sein.

Schwarz mit Slalomkristall.
Foto: EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Punkto große Kristallkugel gelte es im nächsten Jahr, "im Riesentorlauf den nächsten Schritt zu machen, im Slalom fleißig weiterzuarbeiten und vielleicht das eine oder andere Speedrennen zu fahren", sagte der Kombi-Weltmeister von Cortina d'Ampezzo.

Schweiz vor Österreich

Gescheitert ist im letzten Rennen unter ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel der Angriff der Herren auf Platz eins in der Mannschaftswertung, die letztlich wie bei den Damen und damit gesamt an die Schweiz ging. Schröcksnadel wird sein Amt in ein paar Monaten an einen noch zu bestimmenden Nachfolger abgeben und zog zufrieden Bilanz. "Die Mannschaft ist sehr gut aufgestellt. Wir haben ein sehr gutes Trainerteam, wir haben sehr gute Betreuer, gute Serviceleute. Das Rundherum funktioniert auch sehr, sehr gut. So gesehen dürfen wir heuer zufrieden sein", sagte der Tiroler. "Hoffentlich bleibt es in der Zukunft auch so."

Seine Karriere in Lenzerheide beendet hat Jean-Baptiste Grange. Der Franzose hatte 2011 in Garmisch-Partenkirchen sowie 2015 in Vail/Beaver Creek Slalom-Gold gewonnen. Der 36-Jährige wurde nach seiner Abschiedsfahrt minutenlang beklatscht. Dabei war auch sein Landsmann Julien Lizeroux, der seine Karriere bereits im Jänner in Schladming beendet hatte. (honz, APA, 21.3.2021)

Weltcup-Slalom der alpinen Ski-Herren am Sonntag in Lenzerheide

Ergebnis

1. Manuel Feller (AUT) 1:47,24
2. Clement Noel (FRA) +0,08
3. Alexis Pinturault (FRA) +0,11
4. Alex Vinatzer (ITA) +0,32
5. Loic Meillard (SUI) +0,33
6. Marco Schwarz (AUT) +0,76
7. Luca Aerni (SUI) +1,14
8. Victor Muffat-Jeandet (FRA) +1,18
9. Linus Straßer (GER) +1,24
10. Tanguy Nef (SUI) +1,74
11. Christian Hirschbühl (AUT) +1,80
12. Henrik Kristoffersen (NOR) +1,98
13. Filip Zubcic (CRO) +2,35
14. Stefan Hadalin (SLO) +2,51
. David Ryding (GBR) +2,51
16. Alexander Choroschilow (RUS) +3,11

2. Durchgang

1. Luca Aerni (SUI) 53,20
2. Alexis Pinturault (FRA) 53,47 +0,27
3. Christian Hirschbühl (AUT) 53,49 +0,29
4. Manuel Feller (AUT) 53,51 +0,31
5. Alex Vinatzer (ITA) 53,77 +0,57
6. Loic Meillard (SUI) 53,81 +0,61
7. Tanguy Nef (SUI) 53,87 +0,67
8. Stefan Hadalin (SLO) 53,96 +0,76
9. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 54,17 +0,97
10. Clement Noel (FRA) 54,35 +1,15
11. Alexander Choroschilow (RUS) 54,62 +1,42
12. Henrik Kristoffersen (NOR) 54,71 +1,51
13. Linus Straßer (GER) 54,97 +1,77
14. David Ryding (GBR) 55,06 +1,86
15. Marco Schwarz (AUT) 55,21 +2,01

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Michael Matt, Adrian Pertl beide (AUT), Ramon Zenhäusern (SUI)

1. Durchgang

1. Marco Schwarz (AUT) 52,79
2. Clement Noel (FRA) +0,18
3. Adrian Pertl (AUT) +0,62
4. Ramon Zenhäusern (SUI) +0,63
5. Linus Straßer (GER) +0,72
6. Manuel Feller (AUT) +0,94
7. Loic Meillard (SUI) +0,97
8. Alex Vinatzer (ITA) +1,00
9. Alexis Pinturault (FRA) +1,09
10. Victor Muffat-Jeandet (FRA) +1,46
11. Michael Matt (AUT) +1,50
12. Filip Zubcic (CRO) +1,57
13. Henrik Kristoffersen (NOR) +1,72
14. David Ryding (GBR) +1,90
15. Tanguy Nef (SUI) +2,32
Weiter:
17. Christian Hirschbühl (AUT) +2,76

Ausgeschieden im 1. Durchgang: Fabio Gstrein (AUT), Benjamin Thomsen (CAN), Kristoffer Jakobsen (SWE), Manfred Mölgg (ITA), Daniel Yule (SUI), Sebastian Foss-Solevaag (NOR)

Weltcup-Gesamtwertung (nach 35 Rennen):

1. Alexis Pinturault (FRA) 1260
2. Marco Odermatt (SUI) 1093
3. Marco Schwarz (AUT) 814
4. Loic Meillard (SUI) 805
5. Filip Zubcic (CRO) 764
6. Henrik Kristoffersen (NOR) 722
7. Matthias Mayer (AUT) 700
8. Vincent Kriechmayr (AUT) 675
9. Beat Feuz (SUI) 607
10. Manuel Feller (AUT) 595
11. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 560
12. Clement Noel (FRA) 554
13. Ramon Zenhäusern (SUI) 503
14. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 431
15. Dominik Paris (ITA) 426

Slalom Herren (11):

1. Marco Schwarz (AUT) 665
2. Clement Noel (FRA) 553
3. Ramon Zenhäusern (SUI) 503
4. Manuel Feller (AUT) 488
5. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 431
6. Henrik Kristoffersen (NOR) 406
7. Alexis Pinturault (FRA) 364
8. Linus Straßer (GER) 347
9. Loic Meillard (SUI) 327
10. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 310
11. Michael Matt (AUT) 228
12. David Ryding (GBR) 221
13. Alex Vinatzer (ITA) 214
14. Luca Aerni (SUI) 197
15. Adrian Pertl (AUT) 188

Mannschaft Herren (35):

1. Schweiz 5329
2. Österreich 5258
3. Frankreich 4141
4. Norwegen 3068
5. Italien 1936
6. Deutschland 1867
7. USA 1151
8. Kroatien 841
9. Slowenien 729
10. Kanada 377

Nationencup (67):

1. Schweiz 10087
2. Österreich 9211
3. Italien 5735
4. Frankreich 4991
5. Norwegen 4591
6. USA 3305
7. Deutschland 2661
8. Slowenien 1672
9. Slowakei 1533
10. Kanada 1089