Laut den italienischen Gewerkschaften handelt es sich europaweit um den ersten Streik bei Amazon, der die ganze Logistikkette betrifft.

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Die Mitarbeiter von Amazon in Italien sind am Montag in einen 24-stündigen Streik getreten. Am Arbeitsausstand beteiligen sich nicht nur das vom E-Commerce-Händler direkt angestellte Personal, sondern auch die Lieferboten. Die Mitarbeiter des gesamten Logistiknetzes rund um Amazon legen in Italien die Arbeit nieder. Sie fordern eine geringere Arbeitsbelastung, weniger Arbeitsstunden und mehr Geld für den Einsatz der Lieferboten in Zeiten der Coronapandemie.

Laut den italienischen Gewerkschaften handelt es sich europaweit um den ersten Streik bei Amazon, der die ganze Logistikkette betrifft. Aus Angst vor dem Jobverlust oder in der Hoffnung auf eine feste Anstellung seien die Amazon-Mitarbeiter bereit, ohne Pausen zu arbeiten. Dasselbe gelte für die Fahrer der Logistikunternehmen, die von Amazon die Lieferaufträge erhalten.

Weiterer Standort geplant

Verhandlungen mit dem Management des US-Onlinehändlers hätten bisher zu keinen Ergebnissen geführt, klagten die Gewerkschaften. Amazon erwiderte, dass die vom Unternehmen gezahlten Löhne zu den höchsten in der Logistikbranche zählen. Amazon betont in dem Tarifstreit immer wieder, ein guter Arbeitgeber zu sein und vergleichsweise hohe Löhne zu zahlen.

Amazon plant derzeit ein neues Logistikzentrum in Pioltello bei Mailand, was zur Schaffung von 120 neuen unbefristeten Jobs führen wird, teilte das Unternehmen mit. Es handelt sich um den elften Standort in der Lombardei, in der Amazon bereits 1.800 Personen beschäftigt. Der Konzern plant in den nächsten drei Jahren Investitionen von 120 Mio. Euro in Italien, die zur Schaffung von 900 neuen Jobs führen sollen. In Italien wird Amazon somit fast 10.000 Mitarbeiter beschäftigen. (APA,22.03.2021)