Die bisherige Höchstbelegung mit Covid-Fällen in Wien wurde am Höhepunkt der zweiten Welle Mitte November mit 162 Patientinnen und Patienten erreicht. Die aktuelle Belegung von Intensivbetten durch Corona-Infizierte ist damit ein neuer Rekordwert in Wien.

Foto: APA/dpa/Sebastian Gollnow

Wien – Die Situation in den Intensivstationen in Wien spitzt sich in der dritten Welle der Corona-Pandemie weiter zu: Mit Stand Montag benötigten in der Bundeshauptstadt genau 165 Corona-Infizierte eine intensivmedizinische Betreuung. Das sind um 13 belegte Intensivbetten mehr als noch am Sonntag. Das geht aus Zahlen der Morgenmeldung Wiens über den Krisenstab hervor.

Die bisherige Höchstbelegung mit Covid-Fällen in Wien wurde am Höhepunkt der zweiten Welle Mitte November mit 162 Patientinnen und Patienten erreicht. Die aktuelle Belegung von Intensivbetten durch Corona-Infizierte ist damit ein neuer Rekordwert in Wien. Und aktuell deutet nichts darauf hin, dass die Belastung der Intensivstationen und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Spitälern abnimmt. Im Gegenteil: Die Experten des Covid-Prognosekonsortiums des Gesundheitsministeriums rechnen bis Ende März damit, dass in Wien die Zahl von 200 belegten Intensivbetten durch Corona-Erkrankte erreicht wird.

Patienten in den Intensivstationen werden jünger

Die Patienten in den Intensivstationen seien jünger als in der zweiten Welle, betonte Nina Brenner-Küng vom Wiener Gesundheitsverbund (Wigev, vormals KAV). Und Patientinnen und Patienten würden wohl wegen der im Osten Österreichs besonders verbreiteten britischen Virusmutation B.1.1.7 rascher vom Normalbett auf der Intensivstation landen.

Am Montag vor einer Woche wurden in Wien 134 Corona-Fälle auf Intensivstationen behandelt. Die Zunahme betrug damit in nur einer Woche 28 weitere belegte Intensivbetten durch Corona-Infizierte.

Erste OPs werden verschoben

Zuletzt hat Wien bereits bekanntgegeben, dass erste nicht lebensnotwendige Operationen verschoben werden mussten. Die Regelversorgung von nicht an Corona erkrankten Patientinnen und Patienten wird damit bereits direkt vom Anstieg beeinträchtigt. Für eine leichte Entlastung der Situation in den Krankenhäusern des städtischen Spitalsträgers sorgt eine Kooperation mit Ordens- und Privatspitälern, wobei Ordensspitäler auch bis zu rund 20 Intensivbetten für Corona-Fälle bereitstellen können.

Österreichweit lagen am Montag 437 Corona-Intensivpatienten in den Spitälern. Vor einer Woche waren es 364 Patientinnen und Patienten. In Vorarlberg benötigen aktuell nur zwei Corona-Erkrankte eine intensivmedizinische Betreuung. In Niederösterreich sind es 84 – plus vier im Vergleich zum Vortag. (David Krutzler, 22.3.2021)