Die Wiener SPÖ ist sich bei der Frage des Zeitpunkts, wann die Schanigärten wieder öffnen sollen, uneinig.

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Wien – Ungeachtet der Entscheidung der Bundesregierung am Nachmittag zu weiteren regionalen Corona-Maßnahmen vermittelte die Wiener SPÖ im Vorfeld in der Frage zur Schanigarten-Öffnung kein einheitliches Bild. So sprach sich Gesundheitsstadtrat Peter Hacker trotz der steigenden Neuinfektionszahlen klar dafür aus, Schanigärten in Wien bereits in wenigen Tagen zu öffnen: "Ich bleibe dabei und halte es für machbar, Schanigärten ab Ende März zu öffnen", sagte er der "Presse". "Wir können von der Bevölkerung nicht verlangen, monatelang eingesperrt zu bleiben, wir müssen ihr Möglichkeiten bieten, sich unter freiem Himmel zu treffen."

Finanzstadtrat Peter Hanke ist hier nicht einer Meinung mit seinem Parteikollegen. Dass die Schanigärten in Wien – wie von der Bundesregierung ursprünglich geplant – bereits am 27. März aufsperren können, sei "unrealistisch – auch anhand der Infektionszahlen", sagte ein Sprecher Hankes am Montag dem STANDARD. Es gelte aber noch, die Entscheidung des Bundes abzuwarten.

Gastro-Obmann glaubt nicht an Öffnung am 27. März

Die Vorbereitung für die öffentlichen Schanigärten, die die Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer plant, würden aber so oder so weiterlaufen. Man werde diese dann aufsperren, wenn es erlaubt ist. Ansuchen können jene Wirte, die selbst keine Möglichkeit für einen Schanigarten haben.

Allerdings hat die Wirtschaftskammer bereits angekündigt, dass die Wirte zumindest eine 14-tägige Vorlaufzeit zur Umsetzung von Schanigärten benötigen. Damit ist schon vor der Entscheidung des Bundes klar, dass es eher keine Schanigärten in Wien im März geben wird. Peter Dobcak, Gastronomie-Obmann in der Wirtschaftskammer Wien, sagte dazu: "Ich gehe nicht davon aus, dass wir am 27. März die Schanigärten aufmachen."

Die Stadt Wien wird für die öffentlichen Schanigärten 2,8 Millionen Euro in die Hand nehmen. Das wurde im Gemeinderatsausschuss am 15. März beschlossen. Laut einem Sprecher von Hanke ist kein weiterer Beschluss im Stadtsenat nötig.

Fix ist, dass im Stadtpark zehn "Gastro-Inseln" geplant sind – mit je acht Tischen und 32 Sitzplätzen. Dazu kommen zwei Plätze pro Bezirk. Die Stadt hat den Bezirken bereits einen Vorschlag übermittelt, wo diese umsetzbar sind. Der Großteil befindet sich in Parks. Straßen oder Verkehrsflächen sollen für die Schanigärten nicht gesperrt werden.

Die Details zu den Gastro-Inseln:

1. Bezirk: Neben Stadtpark auch noch Schillerpark und Beethovenplatz

2. Bezirk: Venediger-Au-Park und Mexikoplatz

3. Bezirk: Schwarzenbergplatz und Schweizergarten

4. Bezirk: Resselpark (zwei Gastro-Inseln)

5. Bezirk: Fläche an der Reinprechtsdorfer Straße, Sallinger-Park

6. Bezirk: Fritz-Grünbaum-Platz und Christian-Broda-Platz

7. Bezirk: Strauß-Park und Weghuberpark

8. Bezirk: Hamerlingpark und Schönborn-Park

9. Bezirk: Arne-Karlsson-Park und Freud-Park

10. Bezirk: Helmut-Zilk-Park und Kurpark Oberlaa

11. Bezirk: Park am Leberberg und Parkanlage Seeschlachtweg

12. Bezirk: Pittermann-Platz

13. Bezirk: Hügelpark

14. Bezirk: Matznerpark und Platz beim Baumgartner Casino

15. Bezirk: Reithofferplatz und Auer-Welsbach-Park

16. Bezirk: Fläche bei U3 Endstation Ottakring sowie Areal bei der Ottakringer Brauerei

17. Bezirk: Lorenz-Bayer-Park und Nöstlinger-Park oder alternativ Dornerplatz

18. Bezirk: Türkenschanzpark

19. Bezirk: Heiligenstädterpark und Hilde-Spiel-Park

20. Bezirk: noch offen

21. Bezirk: Hedwig-und-Johann-Schneider-Park sowie Wasserpark

22. Bezirk: Hannah-Arendt-Park und Donaupark

23. Bezirk: Liesinger Platzl und Nansen-Park (red, 22.3.2021)