Auch die Schweiz wird von einer Datenschutzschwachstelle heimgesucht.

Foto: Matthias Cremer

Wegen schwerer Sicherheitsmängel ist eine Schweizer Online-Plattform zur Verwaltung von Impfdaten vom Netz genommen worden. Gegen die Stiftung, die die Plattform betreibt, wurde ein Verfahren wegen Datenschutzverletzungen eröffnet, wie der Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte Adrian Lobsiger am Dienstag mitteilte. Die Mängel hatten das Online-Magazin "Republik" und das "Handelsblatt" publik gemacht.

Gefährlich Schwachstellen

Das Portal sollte unter anderem als digitaler Corona-Impfnachweis genutzt werden. Die Plattform wurde von ärztlichem Personal sowie Bürgerinnen und Bürgern genutzt und staatlich unterstützt. Darauf sollen Daten von mehr als 400.000 Geimpften, darunter mehr als 200.000 Corona-Geimpften, registriert gewesen sein. Am Vormittag hieß es auf der Webseite, die Dienste stünden "wegen dringender Wartungsarbeiten" nicht zur Verfügung.

"Republik" und das "Handelsblatt" hatten berichtet, Hacker hätten auf alle jemals ausgestellten Impfnachweise zugreifen können, Sie hätten solche Dokumente selbst ausstellen können, auch für Menschen, die gar keine Impfung erhalten haben. Das Magazin Republik hatte schon im Jänner berichtet, die Plattform habe gefährliche Schwachstellen. Eine Sprecherin der Stiftung habe auf Nachfrage angegeben, die beschriebenen Mängel seien bisher nicht bekannt gewesen, berichteten die Medien. (APA,dpa, 23.03.2021)