Die Gründerinnen und Gründer der Junior Companies haben stressige Tage hinter sich: Ein Messeauftritt macht viel Arbeit – auch, wenn es sich um einen virtuellen Messestand handelt.

Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der WKÖ
Fotografin: Nadine Studeny / Credits: WKÖ

Österreichweit sind heuer 359 Junior Companies mit mehr als 3.400 Schülerinnen und Schülern am Start. Rund 30 davon sind mit ihren Produkten schon so weit, dass sie sich diese bei der bundesweiten Verkaufsveranstaltung – der virtuellen Junior Handelsmesse – präsentieren trauen. Ab sofort können die Stände über die Webseite VirtualExpo besucht werden, die Ausstellung bleibt einen Monat lang, bis Ende April, geöffnet.

"Besuchen Sie diese virtuelle Junior-Handelsmesse, es lohnt sich wirklich", empfiehlt Mariana Kühnel: "Ich bin fasziniert und begeistert von der Kreativität der jungen Unternehmerinnen und Unternehmer. Da sind etliche Produkte dabei, denen ich gute Chancen einräume, sich auf dem freien Markt zu behaupten."

Breite und bunte Palette

Die Palette ist beeindruckend: Da finden sich gefriergetrocknete Früchte ebenso wie eine Biozahnpasta in drei Sorten, eine Designlampe für jedes Wohnzimmer, ein Tier-Memoryspiel für Sehbeeinträchtigte, Hocker aus Recyclingpapier oder – ganz klar eine Reaktion auf diese krisenhafte Zeit – hautfreundliche Desinfektionsmittel. Besonders auffällig: Praktisch allen Junior-Produkten sind nachhaltige und umweltgerechte Produktion und Verpackung ein besonderes Anliegen.

Die Junior Company MY solution, hat zum Ziel gesetzt, mit ihren Produkten im Kampf gegen Corona mitzuhelfen.
Foto: JA Austria

"Wir durchleben besonders herausfordernde Zeiten. Das gilt für die Pandemie und Wirtschaftskrise, aber auch für die Bedrohung durch den Klimawandel. Dass dieses Thema so hohen Stellenwert für die junge Generation hat, stimmt mich sehr zuversichtlich: Innovative Unternehmen sind nicht das Problem, sondern Teil der Lösung", sagt Kühnel.

Im Rahmen der Junior Companies gründen 15 bis 19-jährige Schülerinnen und Schüler für die Dauer eines Schuljahres ein real wirtschaftendes Unternehmen. Die Wirtschaftskammer Österreich unterstützt das Programm seit jeher aus voller Überzeugung.

Entrepreneurship Education im Fokus

"Die Devise ‚Learning business by doing business‘ entspricht zu hundert Prozent unserem Ansatz, dass junge Menschen gar nicht früh genug ihren Unternehmergeist erproben und ausleben können", sagt Kühnel. "Mit dem Junior-Programm konnten in Österreich bis dato mehr als 45.000 Schülerinnen und Schüler Erfahrungen sammeln, worauf es im Business-Alltag ankommt. Das ist immens wertvoll für sie persönlich, aber auch für den Wirtschaftsstandort Österreich – ganz unabhängig davon, ob sie später tatsächlich einen Weg als Unternehmerin und Unternehmer einschlagen oder nicht."

BoostUrself verkauft Getränke in Pulverform, die sich die Konsumenten selber mischen.
Foto: JA Austria

Die sogenannte "Entrepreneurship Education", also Unternehmertum als Bildungsinhalt, ist für die WKÖ ein zentrales Anliegen – sei es als Gründungspartner der Stiftung Wirtschaftsbildung, die das Lernziel stärker in den Lehrplänen verankern will, mit dem seit 2004 etablierten Unternehmerführerschein, der Entrepreneurship Week oder auch auch der Plattform "Schule trifft Wirtschaft", die umfassendes Unterrichtsmaterial für Pädogoginnen und Pädagogen bietet.

Diesen spricht Kühnel besondere Anerkennung aus: "Ein großes Dankeschön den 282 Lehrerinnen und Lehrern und 272 Mentorinnen und Mentoren, dass sie ihren Schülerinnen und Schülern die Teilnahme am Junior-Company-Programm ermöglichen. Das ist nicht selbstverständlich, sondern zeugt von besonders großem Engagement. Sie dürfen stolz auf die kreativen Leistungen ihrer Schützlinge sein!"