Langfristig soll der digitale Impfpass den Papier-Impfpass ablösen.

Foto: imago images / Westend61

Der elektronische Impfpass ist ein vielschichtiges IT-Großprojekt, das verschiedene politische und institutionelle Ebenen umfasst. Eine davon ist die digitale Erfassung der Impfungen direkt bei den Ärztinnen und Ärzten, und für diese haben die drei großen Telekomunternehmen Österreichs – A1, Magenta und Drei – entsprechende Lösungspakete geschnürt. Sie bestehen Hardware-seitig aus einem Tablet-PC, der mit speziellen Apps und einem auf den Anwendungsfall zugeschnittenen Tarif kombiniert wird.

So soll es möglich sein, die Impfungen digital und ortsungebunden im digitalen Impfregister zu erfassen. Für die Patientin oder den Patienten sind die registrierten Impfungen anschließend im Elga-Portal ersichtlich. Langfristig soll auf diese Weise der Papier-Impfpass abgelöst werden, heißt es vonseiten der Anbieter.

Welche Hardware wird eingesetzt?

Bei allen drei Anbietern ist als Hardware ein Tablet-PC im Angebot enthalten. Seitens A1 wird betont, dass der Tablet-PC nicht in den Besitz des Arztes übergeht, sondern nur während der Vertragslaufzeit als Mietobjekt zur Verfügung gestellt wird, bei Magenta hingegen gibt es auch eine Kaufoption.

Der Tablet-PC kommt zum Einsatz, um – im Gegensatz zu einem PC – eine flexible und ortsunabhängige Eintragung im zentralen Impfregister zu ermöglichen.

Welche Apps werden verwendet?

Die Tablet-PCs sind von den Anbietern bereits vorinstalliert und enthalten die Apps, die für die Eintragung der Impfung nötig sind: Die spezielle App für den Impfpass, die App "Digitales Amt" und je nach Anbieter ein System zur Identifizierung des Users. Seitens A1 heißt es in einem FAQ, dass es nicht möglich ist, weitere Apps auf dem Tablet-PC zu installieren. Das dürfte vor allem Sicherheitsgründe haben.

Wie steht es um das Thema Datenschutz?

Es werden keine Impfdaten auf dem Tablet-PC gespeichert, heißt es in den FAQ bei A1: Die zu erfassenden Daten werden mittels eines eigens eingerichteten APN (Access Point Name) direkt in das E-Impfpass-Register übertragen und somit nicht auf dem Gerät oder auf dem Weg zwischengespeichert. Magenta und Drei betonen ebenfalls die gesicherte Übertragung.

Wie werden die Impfungen eingetragen?

Zuerst identifizieren sich die Ärzte auf dem Tablet-PC via Handysignatur in der App "Digitales Amt". In der speziellen E-Impfpass-App wird anschließend die geimpfte Person über einen Scan der E-Card oder eine manuelle Eingabe erfasst. Zudem wird die Impfung per se über den Scan eines QR-Codes oder eine manuelle Eingabe dem Impfeintrag im digitalen E-Impfpass zugeordnet. Schließlich werden die erfassten Daten an das zentrale Impfregister übertragen.

Wie viel kostet der mobile E-Impfpass?

Die Kosten für die Verträge variieren je nach Dauer der Vertragsbindung und Anbieter. Die Anbieter listen diese jedoch transparent auf, inkludiert sind jeweils der Tablet-PC, die Apps und der Zugang zur Infrastruktur. Dabei handelt es sich jeweils um die Listenpreise, etwaige Aktionen und Sonderangebote können den Websites der Hersteller (siehe Infobox unten) entnommen werden.

A1

  • 35 Euro pro Monat bei 12 Monaten Bindung
  • 32,50 Euro pro Monat bei 36 Monaten Bindung

Magenta

  • 47 Euro pro Monat bei 12 Monaten Bindung in der Mietoption
  • 43 Euro pro Monat bei 24 Monaten Bindung in der Mietoption
  • 38 Euro pro Monat bei 36 Monaten Bindung in der Mietoption
  • Kaufmodell: Einmalig 420 Euro, anschließend bei einer Bindung von 12 und 24 Monaten 25 Euro oder bei 36 Monaten 20 Euro pro Monat

Drei

  • 55 Euro pro Monat bei 12 Monaten Bindung
  • 45 Euro pro Monat bei 24 Monaten Bindung
  • 35 Euro pro Monat bei 36 Monaten Bindung

Gibt es auch Alternativen zum Tablet-PC?

Ja. Alternativ zur Hantierung mit dem Tablet kann nach wie vor ein herkömmlicher E-Card-Anschluss verwendet werden. (Stefan Mey, 25.3.2021)