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"Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler, denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung. [...] Gleichwohl weiß ich natürlich, dass dieser gesamte Vorgang zusätzliche Verunsicherung auslöst. Das bedaure ich zutiefst, und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung." Mit diesen Worten richtete sich Bundeskanzlerin Angela Merkel vor wenigen Tagen an die deutsche Bevölkerung, nachdem das mittlerweile wieder gekippte Vorhaben der sogenannten Osterruhe für Protest und Verwirrung gesorgt hatte. Mit ihrem knappen Statement erzeugte sie großes Aufsehen, denn dieses Schuldeingeständnis samt Entschuldigung ist in der Politik ein geradezu einmaliges Ereignis. Und nicht nur dort – auch im Berufsleben kommt derlei auf der Führungsebene nicht allzu häufig vor.

Einen Fehler einzugestehen, noch dazu in einer Führungsposition seinem Team, seiner Abteilung oder der Belegschaft gegenüber, ist weder einfach noch angenehm. Dabei zeugt es von Integrität und Charakterstärke, Verantwortung für sein Handeln und die daraus folgenden Konsequenzen zu übernehmen und dafür um Entschuldigung zu bitten. Schiebt man umgekehrt die Schuld jemandem anderen zu oder schweigt einfach über das Geschehene, verliert man schnell den Respekt seiner Mitarbeiter und zieht sich eher ihren Groll zu. Umso erstaunlicher, dass es um die Fehler- und Entschuldigungskultur in Unternehmen oft so schlecht bestellt ist.

Wie ist das bei Ihnen im Unternehmen?

Falls Sie in einer Führungsposition sind: Wie sieht es mit Ihrem eigenen Fehler- und Entschuldigungsverhalten aus? In welchen Situationen haben Sie sich für Ihr Verhalten und Fehler entschuldigt? Und für alle anderen: Hat in Ihrem Arbeitsleben bereits einmal ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte bei Ihnen oder der Belegschaft für einen Fehler Verantwortung übernommen und um Verzeihung gebeten? Teilen Sie Ihre Erfahrungen im Forum! (aan, 29.3.2021)