Das Projekt "Alles gurgelt" ging Ende Jänner los. 5.500 Firmen haben sich inzwischen angemeldet.

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Wien – In Wien lief am Freitag das Projekt "Alles gurgelt" an. In dessen Rahmen können sich alle Wienerinnen und Wiener bis zu vier Gratis-PCR-Tests pro Woche abholen, den Test zu Hause machen und dann wieder zurückbringen. Das Ergebnis soll dann innerhalb von 24 Stunden abrufbar sein. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) meinte bei der Präsentation des Projekts, die Tests – wie auch die Osterruhe – seien nötig, weil sich die britische Mutation des Coronavirus stark ausbreite.

Die Gratistests bekommt man in allen Wiener Bipa-Filialen mit einem Barcode. Den kann momentan noch jeder und jede auf der Website allesgurgelt.at downloaden. Ab Montag wird dann genauer selektiert, dann, so heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), müsse man sich über eine App registrieren, um an den Strichcode zu kommen. In Rewe-Filialen, also bei Bipa, Billa, Penny, Merkur, und in den Tankstellenshops BP / Merkur Inside, Jet / Billa Stop & Shop, Shell / Billa Unterwegs wird die Probe dann zurückgegeben. Nach der Verwendung können neue Tests geholt werden.

Auch als Eintrittstest gültig

Der Test kann behördlich anerkannt werden. Dazu muss allerdings die Identität der Testperson festgestellt werden, indem beim Einrichten des Profils ein Reisepass, ein Personalausweis oder eine E-Card in die Kamera gehalten wird und man sich während des Tests filmt. Macht man das nicht, funktioniert das Prozedere dennoch, allerdings gilt der Test dann nicht als Eintrittstest.

Entgegen dem Namen des Projekts muss man übrigens nicht zwingend gurgeln, sondern kann die Lösung aus dem Testkit auch im Mund spülen. Der Vorteil beim Spülen – das ja mit geschlossenem Mund funktioniert – ist, dass man dabei keine Aerosole freisetzt, die wiederum andere Personen im Raum gefährden könnten. Vor dem Test darf man Essen oder Trinken. "Zähneputzen ist nicht notwendig, jedoch ist es ratsam, keine groben Speisereste mit der Probe zu retournieren", heißt es dazu auf der Website.

Auch Personen, die nicht in Wien wohnen, aber hier arbeiten, können die Gratistests nutzen. Die Proben können allerdings nur in Wien abgegeben werden. Die Kosten des Projekts bezifferte Gesundheitsstadtrat Hacker mit 8,50 Euro pro Test in der Probephase, dann fünf Euro pro Test.

Labor aufgestockt

Für die Auswertung der großen Probenmengen hat das Labor der Wiener Lifebrain-Gruppe die Kapazitäten massiv erweitert, wie Vorstandschef Michael Havel erläuterte. Der in einem Pavillon auf der Baumgartner Höhe untergebrachte Bereich wurde auf drei Stockwerke ausgedehnt. 135 Analysegeräte und Robot-Systeme würden hier zur Verfügung stehen. Angeliefert werden die Proben von der Post – wobei bis zu 60 Fahrzeuge pro Tag den Lifebrain-Sitz ansteuern.

Analysiert werden die Proben mittels Pooling-Methode. Dabei werden jeweils zehn Proben gemeinsam untersucht. Zeigt sich ein positives Ergebnis, werden alle im Pool befindlichen Proben einzeln gecheckt. (APA, red, 26.3.2021)