Die "Großeltern" pochen auf das Recht auf gesunde Umwelt und bringen die Ölbohrungen in der Arktis (im Bild Stavanger, Norwegen) nach Straßburg.

Oslo – Großeltern in Norwegen wollen den Kampf gegen Ölbohrungen in der Arktis nicht aufgeben. Nachdem sie in drei nationalen Instanzen gescheitert ist, will die Organisation "Besteforeldrenes klimaaksjon" (Klimaaktion der Großeltern), dass die sogenannte Klimaklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg verhandelt wird.

"Wir haben heute eine Klage wegen Verstoßes gegen die Menschenrechte (Artikel 2 und 8) eingereicht", sagte Steinar Winther Christensen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Verstoß gegen "Umweltparagrafen"

Die "Großeltern" hatten gemeinsam mit Greenpeace und anderen Umweltgruppen in mehreren Instanzen dagegen geklagt, dass Norwegen Bohrungen in der arktischen Barentssee zulässt. Ihrer Ansicht nach ist das ein Verstoß gegen den als Umweltparagrafen bekannten Paragrafen 112 der norwegischen Verfassung, wonach das Volk ein Recht auf eine gesunde Umwelt habe.

Das oberste norwegische Gericht lehnte die Klage im Dezember ab. Winther Christensen hofft nun, dass der Menschenrechtsgerichtshof eine andere Perspektive einnimmt. Die anderen Organisationen haben sich dieser Klage bisher nicht angeschlossen. Eine Sprecherin von Greenpeace sagte, man habe sich noch nicht entscheiden. (APA, 26.3.2021)