Für dutzende Schiffe gibt es wegen des blockierten Suezkanals kein Weiterkommen.

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Kairo – Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sissi hat angeordnet, mit den Vorbereitungen zur Entladung von Containern von dem im Suezkanal festsitzenden Frachtschiff zu beginnen. Dies sagte der Chef der Suez Canal Authority (SCA), Osama Rabie, dem Sender Extra News am Sonntag. Die Bergungsexperten haben gehofft, die 400 Meter lange "Ever Given" ohne den zeitraubenden Schritt wieder flott zu bekommen. Allerdings gestalteten sich die Arbeiten an dem Containerschiff zäh. Dieses steckt seit Dienstag in dem Kanal fest, einem der wichtigsten Wasserstraßen der Welt.

130.000 Schafe im Stau

Wegen der Blockade stecken derzeit auch elf rumänische Frachter mit lebenden Tieren an Bord fest – nach Angaben von Tierschützern handelt es sich um 130.000 Schafe. Es sei bereits Kontakt mit den Transportfirmen der lebenden Tiere aufgenommen worden, teilten am Samstagabend die Veterinärbehörden in Bukarest mit. Diese hätten versichert, "dass es ausreichend Nahrung und Wasser an Bord für die kommenden Tage gibt".

Sollte die Blockade anhalten, müssten weitere Schritte überlegt werden, erklärten die Veterinärbehörden. Eine Möglichkeit sei dann, die rumänischen Frachter umzuleiten und die Tiere in anderen als den geplanten Ankunftshäfen zu entladen.

Es drohe eine "Katastrophe"

Tierschützer fürchten den Tod der nach ihren Angaben 130.000 Schafe an Bord der Schiffe. "Die Situation ist sehr bedrohlich", erklärte die Organisation Animals International. Es drohe eine "maritime Katastrophe für lebende Tiere in noch nie da gewesenem Ausmaß". Rumänien müsse den Export lebender Tiere umgehend einstellen und stattdessen auf Fleischexporte umschwenken, forderte die Organisation.

Das Frachtschiff "Ever Given" befindet sich weiterhin in einer misslichen Lage und kommt nicht vom Fleck.
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Im Suezkanal war am Dienstag das 400 Meter lange und über 220.000 Tonnen schwere Containerschiff "Ever Given" vom Kurs abgekommen und in Ufernähe auf Grund gelaufen. Es blockiert seitdem den Wasserweg zwischen Rotem Meer und Mittelmeer, sämtliche Schiffe darin können nicht weiterfahren. (APA, 28.3.2021)