Wetter und Fallzahlen sind momentan vielfach gut an der Adria. Doch auf dem Weg dorthin lauern zu viele Unbekannte.

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Was spricht aktuell dagegen, ein paar Tage rund um Ostern am Meer zu verbringen? In Istrien sind die Fallzahlen niedriger als hierzulande – und Kroatien heißt Urlauber auch in turbulenten Zeiten willkommen. Doch bereits die Hin- und Rückreise könnte zum Problem werden – wenn etwa Slowenien, das gerade einen harten Lockdown vorbereitet, die Durchreise verweigert. Aber nicht nur das: Österreich hat mit wenigen Ausnahmen eine weltweite Reisewarnung verhängt. In jedem Fall muss man nach der Rückkehr eine zehntägige – oder mit einem negativen Test auf fünf Tage verkürzbare – Quarantäne antreten.

Grundsätzlich gilt: Eine Reisewarnung ist kein Reiseverbot. Ob sich angesichts des Fleckerlteppichs aus regionalen Bestimmungen überhaupt Urlaubsfeeling einstellen kann, ist aber fraglich. Erst ab Juni sollen die Voraussetzungen für Reisen durch die Einführungen des Grünen Passes EU-weit wieder einheitlich geregelt sein. Bis dahin stellt sich die Lage in beliebten Reisezielen so dar:

Kroatien

Tatsächlich dürfen Urlauber derzeit ins Land, verbunden mit einem negativen PCR-Test oder einer alternativen zehntägigen Heimquarantäne. Allen, die per Auto anreisen, wird empfohlen, sich vor Reiseantritt zu registrieren (entercroatia.mup.hr). Dadurch wird eine raschere Grenzabfertigung ermöglicht. Das Formular muss nach der Registrierung ausgedruckt und an der Windschutzscheibe des Pkws befestigt werden. Sollte die Registrierung nicht vor Reisebeginn erfolgen, muss sie an der kroatischen Grenze durchgeführt werden, was zu längeren Wartezeiten führt.

Das öffentliche Leben in Kroatien ist derzeit allerdings stark eingeschränkt. So sind Hotels und Ferienunterkünfte nur teilweise geöffnet, ebenso wie Restaurants und Cafés. Mund-und-Nasen-Schutz muss in geschlossenen Räumen, wo kein Mindestabstand von zwei Metern gewährleistet ist, verpflichtend getragen werden. Immerhin: Die Strände sind geöffnet. Aber auch hier kann es zu regionalen Einschränkungen kommen.

Italien

Hier sind die Regionen – ähnlich unserer Corona-Ampel – verschiedenfarbig eingestuft. Derzeit sind alle rot oder orange, aber nur in weißen Zonen sind Touristen willkommen. Für den Osterurlaub tut das sowieso nichts zur Sache: Es wurde angekündigt, dass von Karsamstag bis Ostermontag alle Regionen einheitlich rot eingefärbt werden. Das bedeutet, eine Einreise sowie auch das Verlassen der Wohnung am Ort ist damit nur im Ausnahmefall möglich. Lokale sind geschlossen; nur Geschäfte des täglichen Bedarfs sind geöffnet. Für den Italien-Urlaub gilt daher derzeit aus österreichischer Sicht: Fehlanzeige.

Griechenland

Die großen Reiseveranstalter schätzen, dass Griechenland erst im Mai wieder fit ist für Urlauber. Mit dem erwarteten Fortschritt bei den Impfungen sollen im April zunächst wieder Lokalbesuche im Freien erlaubt sein, ehe der Tourismus hochgefahren werden kann.

Wer nach Griechenland reisen möchte, muss aktuell einen negativen PCR-Test vorweisen und danach in siebentägige Heimquarantäne. Zudem wird von den griechischen Behörden bei der Ankunft stichprobenartig ein Covid-19-Schnelltest durchgeführt. Verpflichtend ist eine Registrierung mittels Passenger Locator Form (https://travel.gov.gr/#) 24 Stunden vor der Einreise.

In ganz Griechenland gilt momentan ein Lockdown. Touristenunterkünfte und Hotels dürfen zwar weiterhin offen bleiben, sie entscheiden aber selbst über die tatsächliche Öffnung. Es gilt Maskenpflicht in Innen- und Außenräumen.

Spanien

Wie sehr sich die Menschen nach jedem noch so schwachen Licht am Ende des Reiseverbotstunnels sehnen, zeigt das Beispiel Mallorca. Von der deutschen Regierung von der Risikoländerliste gestrichen, schnellte die Nachfrage nach einem Urlaub auf "Malle" sofort in die Höhe. Doch wie sehen die Bedingungen für Reisewillige aus Österreich aus?

Prinzipiell ist in Spanien die Lage je nach Region verschieden. Nach Andalusien oder Galicien etwa darf man erst gar nicht zu touristischen Zwecken einreisen, auf die Kanarischen Inseln oder die Balearen unter Auflagen. Flugreisende, die aus Österreich oder anderen Risikoländern einreisen wollen, müssen einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Bei der Ankunft wird zudem die Körpertemperatur kontrolliert. Auf den Kanaren muss man die spanische Covid-19-Kontaktverfolgungs-App Radar Covid aufs Handy laden und bis 15 Tage nach der Heimkehr aktiviert lassen.

Deutschland

Was das Beispiel Mallorca noch zeigt: Die Deutschen sind aktuell großzügiger als die Österreicher bei der Erfüllung von Urlaubswünschen. Was also, wenn wir eine Auszeit bei unseren Nachbarn wagen? Prinzipiell dürfen Österreicher und Österreicherinnen einreisen – doch die Hürden sind hoch. Zunächst einmal deshalb, weil ganz Österreich als Risikogebiet ausgewiesen ist. Reisende aus "Virusvariantengebieten", etwa Tirol, dürfen deutschen Boden gar nicht erst betreten.

Wer derzeit nach Deutschland will, muss also einen triftigen Grund haben, Urlaub gehört nicht dazu – Reisen und Beherbergungen aus touristischen Gründen sind aktuell nicht gestattet. Da erübrigt es sich beinahe, darauf hinzuweisen, dass man sich vorab registrieren (einreiseanmeldung.de), dann in Quarantäne und sich später testen lassen muss. (Sascha Aumüller, Markus Böhm, 30.3.2021)