Aus den "Thomas-Schmid-Chat-Protokollen" wurde jetzt bekannt, dass Gernot Blümel eben diesem Thomas Schmid einmal gesimst hat: "Du bist Familie!"

Das hat bei manchen Assoziationen ausgelöst. In der Art von "la famiglia" und "Don Vito" und "uomini d’onore" und "consigliori" und "Ich werde ihm ein Angebot machen, das er nicht ablehnen kann".

Aus den "Thomas-Schmid-Chat-Protokollen" wurde bekannt, dass Gernot Blümel eben diesem Thomas Schmid einmal gesimst hat: "Du bist Familie!"
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Naheliegend. Irgendwie lustig. Aber das trifft es nicht. Eine Botschaft in der "famiglia" ist, wenn eine schusssichere Weste mit einem toten Fisch drin ins Haus kommt, um zu signalisieren, dass der Besitzer jetzt "bei den Fischen" ist.

In der Clique aus jüngeren Männern, die uns aktuell regiert, wird eine SMS mit drei herzigen Emojis versehen.

Es ist natürlich eine Art "Familie", eine verschworene Gemeinschaft, aber sie hat sich nicht mit illegitimen Mitteln an die Macht gebracht. Sie hatten einen Plan, ein "Projekt Ballhausplatz", das haben sie geschickt umgesetzt – und sie haben damit zwei Wahlen, 2017 und 2019, fair gewonnen. Die österreichischen Wählerinnen und Wähler haben ihnen ein Mandat gegeben.

Aber es ist das Wesen von solchen Loyalitätsvereinen, dass sie früher oder später zu klein und zu eng und zu selbstverliebt werden. Keine Kaliber von außen; das Anforderungsprofil an Frauen: Sie müssen "steuerbar" sein. Aus den Chat-Protokollen spricht eine puerile Verspieltheit, eine Verliebtheit in die eigene Cleverness. Und das reicht nur so weit. (Hans Rauscher, 29.3.2021)