Auch im April keine Seltenheit: Pulverabfahrt ins Silberkarl vom Silberpfennig.

foto: thomas neuhold

Gipfelschau vom Silberpfennig nach Süden mit den "großen Drei": Schareck, Sonnblick, Hocharn (von links).

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Gipfelschau vom Silberpfennig nach Osten in die Niederen Tauern.

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Die einsame Variante: Anstieg über die Seealm ins Silberkarl.

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Im Silberkarl kann man oft noch seine eigene Spur anlegen.

Der Silberpfennig präsentiert sich vom südlich gelegenen Kolmkarspitz als wuchtiger Riegel.

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Der Name des Berges sagt es: Am Silberpfennig wurde einst nach wertvollem Erz geschürft. So wie auch auf allen umliegenden Gipfeln. Deshalb heißt ja auch die gesamte Gebirgsgruppe – mit dem aufgrund des Wetterobservatoriums doch recht prominenten Rauriser Sonnblick im Zentrum – Goldberggruppe.

Der Bergbau im Rauriser Talschluss Kolm Saigurn ist längst Geschichte, er wurde Ende des 19. Jahrhunderts unrentabel. Vom touristischen Ausbau wie im benachbarten Gastein blieb Kolm Saigurn auch weitgehend verschont, die alpinen Vereine hatten große Grundstücke zu Schutzzwecken erworben.

Prominente Gipfel mit "Westalpencharakter"

Im Sommer sind hier heute Wanderer und Bergsteiger unterwegs, in der Wintersaison regieren die Skitourengeher den Talschluss. Viele werden von so prominenten und hochalpinen Zielen wie dem Sonnblick, dem Hocharn oder dem Ritterkopf angelockt. Allesamt mächtige Dreitausender, denen man sich mit einem gewissen Respekt nähern sollte. Nicht von ungefähr steht in manchem Skitourenführer die Anmerkung "Westalpencharakter" dabei.

Technisch einfach – aber kein Anfängerziel

Wer es nicht gleich mit 1.500 oder mehr Höhenmeter angehen will, für den stehen an der Ostseite, im Grenzkamm zum Gasteinertal mit Filzenkamm, Seekopf und Kolmkarspitz sowie dem Silberpfennig ein paar gemäßigtere Tourenziele zur Auswahl bereit. Wobei "gemäßigt" angesichts der alpinen Lage relativ ist: Auch wenn die Silberpfennig-Tour in ihrer "Normalvariante" nur auf 1.050 Höhenmeter kommt, der Berg ist dann doch 2.600 Meter hoch – entsprechend sollten Ausrüstung, Fahrkönnen sowie Wetter- und Lawinensituation sein.

Das ist kein Anfängerziel mehr und bei nicht optimalen Verhältnissen kann es hier für Touren-Novizen schnell ungemütlich und ziemlich entrisch werden. Stimmen aber die Verhältnisse, dann ist der Silberpfennig ein idealer Genusstourenberg für den mittelprächtig ambitionierten Osterhasen: Schneesicher bis weit in den April hinein, locken hier feine Firn- und/oder Pulverhänge. Und dann ist der Berg auch noch hoch genug, dass man mit den umliegenden Dreitausendern doch fast auf "Du und Du" steht. (Thomas Neuhold, 1.4.2021)