Zu Ehren von Alfred Geiringer (1911-1996) schreibt die APA jährlich ein Stipendium aus. Geiringer führte die österreichische Nachrichtenagentur nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in die Unabhängigkeit.

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Wien/Oxford – Die APA – Austria Presse Agentur schreibt nach einem Jahr Corona-Pause für 2021 wieder das Alfred-Geiringer-Stipendium aus. Das Ausbildungsprogramm ermöglicht einen Studienaufenthalt am Green College der Universität Oxford und die Teilnahme am exklusiven Journalism Training Programme der Thomson Reuters Foundation. Bewerbungen sind bis 14. Mai möglich.

Der Studienaufenthalt findet voraussichtlich von Oktober bis Dezember 2021 in Oxford statt – vorbehaltlich pandemiebedingter Änderungen. Das Journalism Training Programme in der britischen Universitätsstadt bietet drei Schwerpunkte: Die Teilnehmer verfassen eine wissenschaftliche Arbeit über ein medienrelevantes Thema ihrer Wahl, besuchen regelmäßig Seminare und gelegentliche Speziallehrveranstaltungen und können unter dem Motto "human contacts" persönliche Kontakte zu Vortragenden und Studierenden, Medienfachleuten und Praktikern knüpfen. Darüber hinaus werden Studien-Ausflüge zu großen Medienunternehmen in London, etwa Reuters, BBC oder CNN, sowie zu politischen Einrichtungen wie House of Commons und Royal Institute of International Affairs unternommen.

Die Ausschreibung richtet sich an Kolleginnen und Kollegen der gesamten Branche in Österreich. Bewerberinnen und Bewerber für das Geiringer-Stipendium müssen vollberuflich für ein österreichisches Medium tätig sein und auf eine mindestens fünfjährige Erfahrung im Journalismus verweisen können. Gutes Englisch ist ebenfalls Voraussetzung. Bewerbungen sind bis 14. Mai 2021 an die Chefredaktion der APA zu richten.

APA trägt Kosten für den Studienaufenthalt

Für die Bewerbung nötige Unterlagen sind das ausgefüllte Bewerbungsformular, eine mindestens einseitige Begründung der Bewerbung samt Expose zur geplanten Forschungsarbeit bei der Thomson Reuters Foundation sowie ein Lebenslauf. Die Unterlagen sind in englischer Sprache abzugeben. Chefredakteur und Geschäftsführer der APA treffen eine Vorauswahl, danach erfolgt die endgültige Entscheidung durch ein Komitee der Thomson Reuters Foundation. Die Kosten für den Studienaufenthalt trägt die APA.

Der Namensgeber des Stipendiums, Alfred Geiringer, legte den Grundstein für die Unabhängigkeit der APA seit 1946, deren 75-jähriges Bestehen die Nachrichtenagentur heuer feiert. Geiringer emigrierte 1938 aus Österreich und kehrte 1945 als Reuters European Editor zurück. Die APA verdankt ihm maßgeblich die Loslösung aus fast einem Jahrhundert staatlicher Bindung und die Transformation zu einer Nachrichtenagentur, die heute allein den Grundsätzen Unabhängigkeit, Zuverlässigkeit und Ausgewogenheit verpflichtet ist. Dank Geiringers Aufbauarbeit zählt die APA heute zur kleinen Gruppe von etwa 20 Agenturen weltweit, die sich im privaten Eigentum der Medien befinden, während die große Mehrzahl der Nachrichtenagenturen, nämlich etwa 90 Prozent, in staatlichem Eigentum oder staatlich kontrolliert ist.

Die APA hat deshalb 2001 beschlossen, unter Geiringers Namen einen Fonds zur journalistischen Weiterbildung einzurichten. Das Stipendium geht an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von österreichischen Medien sowie der APA selbst. Bisherige Geiringer-Stipendiaten waren Hedwig Kainberger ("Salzburger Nachrichten"), Monika Graf (APA, inzwischen "Salzburger Nachrichten"), Alexandra Föderl-Schmid (DER STANDARD, nunmehr "Süddeutsche Zeitung"), Gianluca Wallisch (APA, inzwischen DER STANDARD), Alexandra Frech (APA), Eva Weissenberger (damals "Kleine Zeitung"), Judith Högerl (APA), Monika Kalcsics (ORF), Christoph Griessner (APA), Anna-Maria Wallner ("Die Presse"), Sonja Gruber (APA), Anja Kröll ("Salzburger Nachrichten"), Christoph Schlemmer (APA), Bettina Figl ("Wiener Zeitung"), Michael Leitner ("Futurezone.at/Kurier") sowie Philipp Wilhelmer ("Kurier"). (APA, 30.3.2021)