Am Dach es Parlaments soll künftig ein Restaurant in drei unterschiedlichen Bereichen mehr als 200 Gästen Platz bieten. Der Blick über die Innenstadt ist jedenfalls eine Vorgabe.

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Mehr Restaurant als Kantine: So soll das neue Lokal aussehen, in dem Parlamentarier, aber auch Gäste von außerhalb bewirtet werden.

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Wien – Ganz früher hieß die Kantine im Parlament noch Milchbar – und dort gab alles, nur keine Milch zu trinken. Bei Plenartagen gab Bundeskanzler Alfred Sinowatz gerne den Gastgeber in der Milchbar, er ging mit dem Doppler von Tisch zu Tisch und schenkte Wein nach. Im neuen Parlament, das im kommenden Jahr nach einem sehr aufwendigen Umbau samt grundsätzlicher Restaurierung fertiggestellt sein wird, soll die Spitzengastronomie einziehen, eine Ausschreibung läuft gerade. Gesucht wird ein Betreiber, der das Parlament von unten bis oben bespielt. Höhepunkt soll ein Rooftop-Restaurant mit vier Außenterrassen sein, auf denen sich auch der Blick über die Dächer von Wien genießen lässt. Das Dachrestaurant soll in unterschiedlichen Bereichen insgesamt mehr als 200 Gästen Platz bieten und jedenfalls auch für Gäste außerhalb des Hauses offenstehen.

Eine Herausforderung, aber für Gastronomen jedenfalls lohnend: Neben dem Restaurant am Dach soll es ein Bibliothekscafé im Besucherzentrum und eine Cafeteria beim Nationalrats-Saal geben. Das nahe gelegene Palais Epstein könnte ebenfalls bespielt werden, inkludiert sind auch Catering-Aufträgen in Veranstaltungsräumlichkeiten.

Allparteien-Kommission

Von Parlamentsseite wurde eine Kommission eingerichtet, die die Ausschreibung vorbereitet hat und begleitet. Alle Parteien wurden vorsorglich einbezogen, sie Kommission besteht aus den Abgeordneten Gabriel Obernosterer (ÖVP), Christoph Matznetter (SPÖ), Christian Lausch (FPÖ), Olga Voglauer (Grüne) und Sepp Schellhorn (Neos).

Angestrebt wird ein qualitativ hochwertiger Gastronomiebetrieb. Das Gourmet-Magazin "Falstaff" hat schon einmal durchgearbeitet, was gewünscht wird. In der Ausschreibung wird etwas despektierlich erwähnt, dass der bisherige Fokus des Parlamentsrestaurants auf sehr bodenständiger Küche lag, künftig soll es auch mehr vegetarische und vegane Angebote geben. "Eine entsprechende Vielfalt ist auf der Speisekarte abzubilden."

Backhendl und Kaiserschmarrn

Vorgabe der Parlamentarierer: Der neue Betreiber möge Kenntnis der internationalen Küche mitbringen, und jedenfalls die richtige Mischung aus traditionellen Gerichten, die typisch für Österreich sind, und ansprechendem, leichtem Brainfood finden. Internationale Küche ist zwar schön und gut, keineswegs fehlen dürften aber Backhendl, Esterházy-Rostbraten, Kärntner Kasnudeln, Wachauer Marillenknödel, Linzer Torte, Saibling auf Müllerin-Art, Steirischer Backhendlsalat, Tiroler Knödel, Forellenfilet mit Waldpilzen, Wiener Schnitzel, Grießnockerlsuppe, Tafelspitz, Fiakergulasch, Apfelstrudel, Sachertorte und Kaiserschmarrn. (red, 30.3.2021)