Foto: Twitter/AzusagaKuyuki

Deepfakes haben sich in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt. Gibt sich ein Videomacher etwas Mühe, so wird es schwierig, reale Personen auf den ersten Blick von Fakes zu unterscheiden. Bei Fotos ist es sogar noch herausfordernder. Und selbst Filter, wie sie von diversen Apps und Social Networks angeboten werden, sind bereits in der Lage, viele Menschen zu täuschen.

So auch im Falle der japanischen Influencerin "AzusagaKuyuki". Die junge Frau begeistert auf Twitter eine wachsende Zahl an Followern mit Fotos und Videos von Motorradausflügen und Restaurantbesuchen. Zuletzt folgten rund 26.500 Konten ihrem Account.

Augmented-Reality-Täuschung

Doch nun stellte sich heraus, dass die Fans des Auftritts monatelang getäuscht wurden. Tatsächlich handelte es sich nicht um eine Frau in ihren Zwanzigern, sondern um einen 50-jährigen Mann, dem im Grunde eine Realumsetzung eines bekannten Memes gelungen ist.

Aufgeflogen war der mittels AR-Filter umgesetzte Schwindel durch aufmerksame Zuschauer. Sie entdeckten die Reflexion des Gesichts des Mannes in einem Rückspiegel und wurden misstrauisch. Die TV-Sendung "Monday Late" nahm schließlich die Suche auf und konnte den eigentlichen Betreiber ausfindig machen. Dieser gab an, dass er als Mann kaum Follower gefunden habe und darum begonnen habe, sich als Frau auszugeben, um seinen Auftritt erfolgreicher zu machen.

Vor und nach Anwendung des AR-Filters.
Foto: Monday Late Show

Wenngleich nicht jeder über diese Entdeckung erfreut war, fielen die Reaktionen laut "Hinet" mehrheitlich gelassen aus. Fans sprangen dem Betreiber gegen kritische Postings zur Seite. "Jeder weiß, [dass der Auftritt ein Fake ist], aber niemandem macht es etwas aus", so eine der Repliken. Der Influencer betreibt den Kanal auch weiterhin mit manipulierten Aufnahmen. (red, 30.3.2021)