Deutschland setzt Astra-Zeneca- Impfungen für unter 60-Jährige aus. Österreich erkennt das Risiko von "sehr seltenen" Komplikationen an, macht aber weiter.

Inzwischen berichtet der Wiener Gesundheitsstadtrat, dass der Plan, 70 Prozent der Wiener bis Juni zu impfen, nicht einzuhalten ist (es werden wohl nur 60 Prozent). Grund: Es kommt zu wenig Impfstoff.

Aber macht nichts, Kanzler Sebastian Kurz verhandelt mit dem russischen Botschafter über eine Lieferung von einer Million Sputnik-Impfdosen. Ob das strikt an eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur gebunden ist oder doch nicht, lässt Kurz irgendwie offen.

Gleichzeitig dringen aus den Brüsseler Entscheidungsstellen widersprüchliche Nachrichten. Einerseits: Österreich (Kurz) brauche sich gar keine Hoffnungen zu machen auf zusätzliche Impfdosen aus dem Kontingent, das den osteuropäischen Staaten zugemessen wird, die leider auf den unverlässlichen Lieferanten Astra Zeneca gesetzt haben.

Andererseits ist Kurz nach wie vor optimistisch und kämpferisch, dass sein "Aufstand der Fehlkalkulierenden" (er und einige osteuropäische Regierungschefs, die auf teure Zusatzbestellungen verzichteten) doch Erfolg haben wird. Im Hinterkopf haben wir noch die Aussage von Gesundheitsminister Rudolf Anschober, dass "ab Ostern" täglich 60.000 und mehr Dosen verimpft werden. Auf all das sollen wir uns nun also einen Reim machen. (Hans Rauscher, 31.3.2021)