Constantina Bordin plant weiter eine Zusammenarbeit mit dem Globe Theatre London, das 2019 mit "Comedy of Errors" gastierte.

Art Carnuntum

Nach dem Tod von Piero Bordin, Gründer und Leiter von "Art Carnuntum", wird seine Tochter Constantina Bordin Leiterin des Welttheaterfestivals. "Die Übernahme findet diesen Sommer statt", teilte die 24-Jährige der APA mit. Sie habe bereits viele Jahre aktiv am Festival mitgewirkt.

Mit dem Londoner Globe Theatre soll weiter kooperiert werden, kündigte sie an. Piero Bordin war am 12. März nach einem Herzinfarkt am Begräbnis seiner Schwiegermutter in Wien im Spital gestorben.

"Perfekt ausgebildet"

"Nicht nur hat mich mein Vater an all seinen künstlerischen sowie historischen Aktivitäten und Projekten teilhaben lassen, sondern mich von Anfang an unter seine Fittiche genommen, um mich für die Leitung des Welttheaterfestivals perfekt auszubilden", betonte Constantina Bordin.

Sie hat die Studien Philosophie, Byzantinistik und Neogräzistik (historisches und philologisches Studium der Griechischen Sprache: Alt-, Mittel- und Neugriechisch) absolviert und internationale Erfahrungen, u.a. beim Theaterregisseur und -methodiker Theodoros Terzopoulos, gesammelt. Mit Terzopoulos, Experte des antiken Theaters, habe sie zuletzt im Sommer 2020 wissenschaftlich in Athen zusammengearbeitet.

Internationale Kontakte

"Ich habe somit nicht nur das Privileg, vom Intendanten Piero Bordin persönlich auf die Nachfolge des Theaterfestivals vorbereitet worden zu sein, sondern auch im Anschluss meiner Studien sowohl an der Universität Wien als auch auf internationaler Ebene Erfahrungen zu sammeln sowie wissenschaftliche Beiträge zu leisten", erklärte die 24-Jährige.

Zusätzlich stehe sie seit Jahren in Kontakt mit der internationalen Theaterwelt wie u.a. mit Tony Harrison, La MaMa Theater New York sowie dem Globe Theatre London, mit dem eine weitere Zusammenarbeit geplant sei.

Tradition der Antike

"Art Carnuntum" wurde 1989 gegründet und hielt in Symposien und Theater-Aufführungen v.a. im Amphitheater Petronell-Carnuntum und in Schloss Hof einerseits die Erinnerung an die kulturhistorisch bedeutsame Stätte hoch, wo am 11. November 308, unter der Leitung von Diokletian die sogenannte Kaiserkonferenz stattfand, bei der die Machtverhältnisse im Römischen Reich neu aufgeteilt wurden, und führte andererseits mit Aufführungen aus allen Weltteilen die Theatertradition der Antike fort. Prominente Theatermacher und -gruppen vom La MaMa Theater New York bis zum Londoner Globe Theatre kamen immer wieder nach Carnuntum. (APA,1.4.,2021)