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Um weitere Verwechslungen zu vermeiden: Dieses Restaurant ist nicht von Sanktionen betroffen, und auch nicht das Etablissement von Herrn Bazzoni. Es handelt sich um ein Symbolbild.

Foto: Reuters / Abidellaoui

Es klingt wie ein Aprilscherz, und vermutlich hat die Nachrichtenagentur Reuters genau deshalb bis zum 2. April in der Früh gewartet, um die Meldung zu versenden: Ein Restaurantbesitzer im italienischen Verona ist von den USA von der Sanktionsliste des Finanzministeriums gestrichen worden. Das Problem: Er war dort nur deshalb gelandet, weil Washington am letzten Amtstag von US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen mehrere Unternehmen erlassen hatte, die Geschäfte mit der Regierung von Venezuela gemacht haben sollen. Darunter befindet sich dem Vernehmen nach ein Geschäftsmann namens Alessandro Bazzoni, der den gleichen Namen trägt wie der Besitzer des Restaurants – sehr zum Unglück des Gastronomen.

Das US-Finanzministerium hat seinen Fehler am Mittwoch eingestanden und die Unternehmen von Bazzoni von der Liste entfernt – dies ist auch einer Aussendung zu entnehmen. Dort ist zusätzlich von der Aufhebung der Sanktionen gegen ein Unternehmen für Grafik- und Logodesign in der Nähe von Turin zu lesen, das offenbar ebenfalls irrtümlich zum Ziel der Finanzsperren geworden war. Bazzoni gab Reuters sogar kurz Auskunft zu seiner Situation. Es habe sich um einen Fehler gehandelt, sagt er, der dankenswerterweise nun behoben sei. Seinen Worten wohnt aber auch eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Bürokratien inne. "Zum Glück hat es nur ein paar Monate gedauert", teilte er Reuters mit.

Nicht so selten

Laut der BBC, die der Sache ebenfalls nachgegangen ist, sind solche Irrtümer nicht selten. Dass Banken hinter den Kulissen aufgefordert werden, Zahlungen an bestimmte Personen zu sperren, komme immer wieder vor. Dass Unschuldige ins Zentrum dieser Bemühungen geraten, ebenso. Häufig könnten solche Fehler die Betroffenen an den Rand des Ruins bringen. Reuters zitiert zur gleichen Frage den Sanktionsexperten Tim O'Toole. Am Ende der Trump-Regierung seien einige Dinge sehr eilig geschehen, sagt dieser eher lakonisch. "Und wenn man schnell handelt, passieren Fehler." (mesc, 2.4.2021)