Corvallis – Drahtig, bullig, athletisch, sportlich – die Liste an Attributen, die man Radsportlerinnen und Radsportlern gemeinhin zuschreibt, ist lang. Das Wort fett ist bislang für die meisten eher nicht dabei gewesen. Genau dieses fehlende Bewusstsein wollen die US-Amerikanerinnen Kailey Kornhauser und Marley Blonsky schaffen, indem sie offen mit dem Thema fett sein umgehen. Der japanische Komponentenhersteller Shimano widmete den beiden und ihrer inklusiven Botschaft einen kurzen Film.

Die Kurzdoku über die beiden fetten Bikerinnen Kailey Kornhauser und Marley Blonsky.
#RideShimano

Kornhauser und Blonsky erklären darin, dass ihnen bewusst ist, wie emotional das Thema diskutiert wird. Dennoch scheuen sie diese Auseinandersetzung nicht. Denn "solange es keine Bilder von fetten Menschen auf Rädern gibt, werden fette Menschen sich nicht trauen zu biken". Sie wollen dem Wort fett, das zeitlebens gegen sie verwendet wurde, seine negative Konnotation nehmen. Es solle einfach nur mehr eine Eigenschaft beschreiben, ohne zu beleidigen: "So wie blond, groß oder klein." Sie wollen sich auch nicht dafür rechtfertigen müssen.

Bedürfnisse fetter Bikerinnen sichtbar machen

Wie die Kurzdoku zeigt, sind die beiden Frauen leidenschaftlicher Radlerinnen. Der Sport ist für sie aber kein Diätprogramm, sondern genau das, was er für alle leidenschaftlichen Bikerinnen ist. Indem sie das Thema ins Gespräch bringen, wollen sie zudem in der Branche ein Bewusstsein für die Bedürfnisse fetter Bikerinnen schaffen. Das beginnt bei der passenden Bekleidung und geht bis zu Gewichtslimits bei Rädern und Komponenten.

Für nähere Informationen zu ihren Anliegen und mehr Lektüre zum Thema haben Kornhauser und Blonsky den Blog "Life on Two Wheels" gestartet. (Steffen Arora, 4.4.2021)