Der Nebel bei der Austria hat sich nicht gelichtet.

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Wien/Ried/St. Pölten – Mit unklarem Ausblick biegt die Austria in die finale Meisterschaftsphase ein. Verhandlungstage in der Länderspielpause brachten wenig Konkretes, sportlich versuchen sich die Wiener zum Auftakt der Qualifikationsgruppe am Samstag (17 Uhr) gegen Altach. Landen die Veilchen unter den besten zwei, könnte über das Liga-Play-off letztlich sogar noch ein internationaler Startplatz herausschauen.

Respekt vor Altach

"Wir wollen die beste Mannschaft der unteren Sechs sein, um die Minichance für das internationale Geschäft zu haben", sagte Peter Stöger am Freitag. "Dazu wird uns guttun, das Spiel morgen für uns zu entscheiden." Der zwei Punkte zurückliegende Auftaktgegner hat nach einem Trainerwechsel inzwischen neues Selbstvertrauen intus. Auch Stöger erwähnte "neue Rahmenbedingungen" in Altach. "Neuer Trainer, gute Struktur in der Mannschaft, Erfolgserlebnisse – es wird eine interessante Aufgabe werden."

Mit Blick auf den 5:1-Sieg im Februar meinte Stöger: "Es wird eine weitaus kompaktere Mannschaft bei uns auflaufen als es das letzte Mal der Fall war." Dies sei Damir Canadis Verdienst. "Das hat der Damir außerordentlich gut hinbekommen in der kurzen Zeit. Aber das ist keine Überraschung, das hat er schon das ein oder andere Mal gezeigt."

Unklare budgetäre Situation

Neben dem Auftaktsieg sucht die Austria Gewissheit, "was nächstes Jahr möglich ist", wie Stöger erklärte. Die Antworten, die sich der Sportvorstand mit auslaufendem Vertrag bis Ende März erhofft hatte, hat er nicht bekommen. "Es ist relativ klar: Wir müssen wissen, was wir budgetär haben und was die sportliche Zielsetzung ist. Die Zielsetzung, die im Raum steht, ist Europa League/Champions League – und das ist momentan mit dem nicht kompatibel, was unserer Einschätzung nach zur Verfügung steht", sagte Stöger.

Auch nach dem Einstieg der Insignia als "strategischer Partner" fließt in Wien-Favoriten nicht Milch und Honig. Der ungewisse Blick zeigt für die kommende Saison offenbar "eine budgetäre Situation, die ähnlich oder vielleicht sogar ein bisschen drunter ist von dem, was wir in dieser Saison haben", sagte Stöger. Auf eine Wirtschaftlichkeit, mit der die Austria Salzburg attackieren könne, solle man, das ließ Stöger durchblicken, derzeit eher nicht spekulieren.

Auslaufende Verträge

Mehr als zehn Spieleverträge laufen aus. In der Länderspielpause konnten mit den Spielern und deren Managern zwar offene, aber doch nur Gespräche "halb im Nebel" geführt werden. So manchem Spieler wurde die Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit versichert, "ohne ein Vertragspapier vorlegen zu können", erklärte Stöger.

Die Reaktion: "Einige warten ab, der ein oder andere ist skeptisch. Wir haben auch Jungs dabei, die sagen, dass Austria spannend für sie ist, aber dass es an die sportliche Leitung gebunden ist. Wir haben auch Rückmeldungen bekommen, wonach der ein oder andere etwas anderes sucht." Dafür hätten er und die Austria volles Verständnis.

Richtungsweisenden NÖ-Derby

Für den SKN St. Pölten beginnt die Qualifikationsgruppe am Samstag mit einem richtungsweisenden NÖ-Derby gegen die Admira. Mit einem Heimsieg gegen das Schlusslicht könnten die St. Pöltner ins Rennen um das Europacup-Play-off einsteigen. Bei einer Niederlage würden die Südstädter aufgrund der vor dem Finaldurchgang erfolgten Halbierung aber nach Punkten mit ihnen gleichziehen.

Ried empfängt Hartberg

Zuletzt vier Niederlagen in Folge, kein Sieg im Jahr 2021 und wenige Tage vor Beginn der Qualifikationsgruppe der zweite Trainerwechsel der Saison. Die SV Ried taumelt in die zweite Saisonphase und hofft zuhause gegen Hartberg auf ein Erfolgserlebnis. "Und das ist eigentlich nur ein Sieg", stellte Neo-Coach Andreas Heraf klar. Hartberg wiederum hat sich den ersten Platz in der Qualigruppe als eindeutiges Ziel gesetzt. (APA, 2.4.2021)

Qualifikationsgruppe (Samstag):

FK Austria Wien – SCR Altach (Wien, Generali Arena, 17.00 Uhr, SR Jäger). Bisherige Saisonergebnisse: 0:0 (a), 5:1 (h)

Austria: Pentz – Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Poulsen – Martel – Teigl, Fitz, Wimmer, Sarkaria – Djuricin

Ersatz: Kos – Handl, Ebner, Demaku, Grünwald, Zeka, Monschein

Es fehlt: Pichler (gesperrt)

Fraglich: Jukic (angeschlagen), Suttner (rekonvaleszent)

Altach: Kobras – Anderson, Subotic, Netzer, Edokpolor – Oum Gouet, Haudum, Fischer, Bukta – Meilinger, Obasi

Ersatz: Casali – Dabanli, Zwischenbrugger, Bumberger, Wiss, Casar, Tartarotti, Stefel

Es fehlen: Schreiner (Knöchel), Thurnwald, Karic (krank)

SV Ried – TSV Hartberg (Ried, Josko-Arena, 17.00 Uhr, SR Heiß). Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (h), 1:1 (a)

Ried: Sahin-Radlinger – Boateng, Reifeltshammer, Meisl – Möschl, Ziegl, S. Nutz, Lercher – Bajic, P. Schmidt, Grüll

Ersatz: Gütlbauer – Kerhe, Reiner, Lackner, Satin, Offenbacher, Gschweidl, Wießmeier, Paintsil

Keine Ausfälle

Hartberg: Swete – Lienhart, Rotter, Luckeneder, Gollner – Kainz, Nimaga – Horvath, Ried, Flecker – Tadic

Ersatz: Sallinger – Heil, Tijani, Horvat, Rakowitz, Ertlthaler, Chabbi

Es fehlen: Klem, Rep (beide gesperrt), Lema, Schmerböck (beide im Aufbautraining)

SKN St. Pölten – FC Admira (St. Pölten, NV Arena, 17.00 Uhr, SR Gishamer). Bisherige Saisonergebnisse: 5:0 (a), 2:2 (h)

St. Pölten: Riegler – Steinwender, Drescher, Muhamedbegovic – Blauensteiner, Booth, Pokorny, R. Ljubicic, Schulz – Schmidt, Hugi

Ersatz: Gremsl – Maranda, Majnovics, Halper, Servania, Metu, Luxbacher, Schütz, Tetteh, Meister, Davies

Es fehlen: Tursch (Kreuzbandriss), Asadi (Mittelfußknochenbruch)

Admira: Leitner – Aiwu, Malicsek, Bauer – Maier, Kadlec, Kerschbaum, Ostrzolek – Atanga, Wooten, Kronberger

Ersatz: Hadzikic – Petlach, Auer, Spasic, Vorsager, Starkl, Hausjell, Ganda

Es fehlen: Sax (Leistenprobleme), Rath (Patellasehne), Tomic (Knöchelbruch), Babuscu (nach Knie-OP)

Fraglich: Hoffer (Knieprobleme), Breunig, Gartner (beide erkrankt)