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Row row row your boat.

Foto: AP/ Giddens

Ely/London – Nur die Kriege verhinderten in den vergangenen 120 Jahren das Boat Race, das Kräftemessen zwischen den Ruderachtern der Universitäten Cambridge und Oxford – und natürlich die Pandemie.

Nach einjähriger Pause wird heuer wieder gerudert, am Sonntagnachmittag allerdings erstmals in der 192-jährigen Geschichte des Duells ohne Zuseher am Ufer. Und zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg nicht auf der Themse zwischen Putney und Mortlake. Um das Event sicher durchführen zu können, aber auch wegen der Renovierung der die traditionelle Strecke überspannenden Hammersmith Bridge, wurden die je 6779 Meter langen Rennen für Frauen und Männer ins rund 130 Kilometer nordöstlich von London gelegene Städtchen Ely, Cambridgeshire, verlegt.

Sportgeschichte

Wer sich an den zur Wasserstraße regulierten Great Ouse begibt, um dem 166. Boat Race beizuwohnen, muss mit einem Bußgeld von mehr als 200 Pfund rechnen. Millionen Menschen werden stattdessen via BBC Zeuge eines auch abseits der Pandemie historischen Sportereignisses. Sarah Winckless (47), zweimal Weltmeisterin im britischen Doppelvierer, ist die erste Frau, die das Duell der Männer leitet.

Durch den Lockdown mussten sich die Ruderinnen und Ruderer der rivalisierenden Universitäten größtenteils auf dem Trockenen vorbereiten, Training in den Booten war verboten. Es fühle sich "fast surreal" an, wieder aufs Wasser zurückzukehren, sagte Sophie Paine vom Cambridge University Boat Club: "Einige von uns haben fast zwei Jahre lang trainiert, für etwa 16 Minuten unseres Lebens."

Rekord in Gefahr

Die Bestzeiten (Männer 16 Minuten und 19 Sekunden, Frauen 18 Minuten und 33 Sekunden) könnten auf dem ruhigen, schnurgeraden Great Ouse in Gefahr sein. Cambridge, Doppelsieger von 2019, führt bei den Männern mit 84:80-Siegen bei einem Remis. Bei den Frauen liegen die "Light Blues" mit 44:30 noch deutlicher vor den "Dark Blues" aus Oxford. (sid, lü, 2.4.2021)