Juan Cala: "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder hat Diakhaby das erfunden, oder er hat es falsch verstanden".

Foto: EPA/CADIZ CF HANDOUT

Valencia stellt sich demonstrativ hinter Mouctar Diakhaby.

Foto: AFP /DELA PENA

Madrid– Der spanische Fußball-Verband (RFEF) und die Profiliga werden den Rassismusvorfall vom Sonntag im Spiel zwischen Cadiz und Valencia (2:1) untersuchen. Der Integritätsausschuss des RFEF werde sich mit dem Fall befassen, berichteten spanische Medien am Dienstag unter Berufung auf den Verband. Auch LaLiga-Boss Javier Tebas will nicht untätig bleiben. "Wir haben Ermittlungen eingeleitet", sagte Tebas am Montagabend.

Cadiz-Profi Juan Cala soll seinen Gegenspieler Mouctar Diakhaby in der 29. Minute beleidigt haben. Daraufhin war es zu Tumulten auf dem Rasen gekommen. Nachdem die Mitspieler des Franzosen das Feld aus Protest verlassen hatten, blieb die Partie 24 Minuten lang unterbrochen, ehe sie erneut angepfiffen wurde – ohne Diakhaby allerdings. Der 24-Jährige war nach Angaben seines Kameraden Jose Gaya "am Boden zerstört" und nicht in der Lage weiterzuspielen.

Diakhaby, der bisher geschwiegen hatte, erneuerte am Dienstag die Vorwürfe, die er auf dem Platz gegenüber Schiedsrichter David Medie Jimenez geäußert hatte. "Eine solche Beleidigung ist inakzeptabel", sagte er in einem Twitter-Video. Diakhaby bestätigte Aussagen seines Trainers Javi Gracia, von seinem Mitspieler Gaya und des FC Valencia, man sei von Offiziellen unter Androhung einer 0:3-Wertung und weiterer Konsequenzen zum Weiterspielen gezwungen worden. Im Spielbericht schrieb Referee Jimenez, keiner der Offiziellen habe die Beleidigung gehört.

"Zirkus"

Nachdem Cala am Montag den Vorwurf der rassistischen Beleidigung zurückgewiesen hatte, bezeichnete er den Vorfall am Dienstag als "Zirkus". "Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder hat Diakhaby das erfunden, oder er hat es falsch verstanden". Der 31-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Juan Torres Ruiz heißt, sagte, er werde "öffentlich gelyncht" und habe im Netz "jede Art von Drohung erhalten". Am Vortag hatte der Innenverteidiger gesagt: "Die Unschuldsvermutung existiert in diesem Land anscheinend nicht." Der FC Cadiz stellte sich bisher vor seinen Spieler. (APA, 6.4.2021)