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Für die Schülerinnen und Schüler in Österreich geht das Distance-Learning bereits in die vierte Phase.

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Wien – Viele haben es bereits geahnt, die Regierung hat es am Dienstag bestätigt. Der Lockdown in der Ostregion wird bis 18. April verlängert. Das gilt auch für die Schulen, sie verharren somit weiter im Distance-Learning. Auf eine entsprechende Vorgangsweise haben sich Wien, Niederösterreich und das Burgenland bei einem Gipfel im Kanzleramt verständigt.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) trägt die Entscheidung zur Verlängerung des Lockdowns im Osten mit, sieht die Verlängerung des Distance-Learning aber auch mit einer gewissen Skepsis. Im Bildungsbereich hätte man bei der Entscheidung über eine Verlängerung des Lockdowns angesichts der hohen Testfrequenz an Schulen und der hohen Impfquote bei Lehrern differenziert vorgehen können. An die Direktoren appellierte er, die Abschlussklassen jetzt gezielt an die Schulen zu holen.

Am Dienstag hatte für die Schüler im Osten die mittlerweile vierte Phase des Distance-Learning begonnen. Für die unter 14-Jährigen gibt es auch diesmal bei Bedarf ein Betreuungsangebot an den Schulen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme ist wie beim Präsenzunterricht die Absolvierung eines negativen "Nasenbohrer"-Tests vor Ort. Zahlen über die Inanspruchnahme gab es vorerst nicht.

Skeptischer Bildungsminister

"Ich sehe mit einer gewissen Skepsis, dass man nicht differenziert vorgeht und die Schule auch als Instrument der Pandemiebekämpfung anerkennt", so Faßmann. "Wir testen dreimal die Woche, jetzt auch mit verlässlicheren Tests – so viel wie kein anderes Land in Europa, und wir haben zwei Drittel bis drei Viertel der Lehrer geimpft. Die Schule ist jetzt – mehr als vorher – ein kontrollierter Ort." Man könne durchaus die Bildungseinrichtungen anders behandeln und bei der Abwägung zwischen öffentlicher Gesundheit und Bildungschancen die Interessen der jüngeren Generation stärker berücksichtigen.

Der Wiener Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr von den Neos meint auf Twitter, dass die Maßnahmen an den Schulen unumgänglich seien. Vor den Osterferien habe man einen starken Anstieg der Infektionszahlen an Schulen bemerkt und könne dieses Risiko nicht weiter eingehen.

Abschlussklassen

Besonders betroffen seien die Abschlussklassen, deren Schuljahr bereits Ende April endet. Ausstehende Schularbeiten müssten jetzt durchgeführt werden, um Schülern auch noch die Chance auf eine eventuelle Entscheidungsprüfung zu geben. "Dafür werden wir Sorge tragen", so der Minister. Abschlussklassen könnten wie auch in anderen Lockdown-Phasen in einem bestimmten Ausmaß an die Schule geholt werden. An die Direktoren appellierte Faßmann, diese schulautonome Möglichkeit auch zu nutzen. "Es wird notwendig sein." (APA, red, 6.4.2021)