Bernhard Seikovits beim EM-Gruppenspiel 2019 gegen Italien.

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Bradenton (Florida) – Der Österreicher Bernhard Seikovits hat sich kurz vor Ende des "International Player Pathway Program" der National Football League (NFL) optimistisch gezeigt, im zweiten Anlauf den Sprung in die weltbeste Liga zu schaffen. Im Vorjahr wurde der 23-Jährige noch nicht genommen, nun soll es klappen. "Die Daten haben gezeigt, dass ich ein besserer Athlet bin", meinte Seikovits. Gesunken sind hingegen wohl die Chancen des zweiten Österreichers Leo Misangumukini, der sich verletzte.

Misangumukini ist enttäuscht

Misangumukini, Dacia-Vikings-Teamkollege von Seikovits, war zum ersten Mal im Aufbauprogramm für internationale Spieler in Bradenton (Florida) vertreten. Deren elf kämpfen dabei seit Anfang Februar um einen der vier begehrten Trainingskaderplätze bei einem NFL-Team. "Die Enttäuschung ist groß", gestand der Defensive End, der zumindest viel dazulernte und sich mehrere Wochen lang präsentieren konnte. "Sie sehen mein Potenzial, aber ich muss das jeden Tag abrufen und konstanter werden", fasste er zusammen. Völlig begraben hat er seine Hoffnungen freilich nicht. "Ich weiß es nicht genau", meinte er im Hinblick auf seine Chance. "Natürlich ist das nicht gerade positiv."

Seikovits: "Leistungen haben gepasst"

"Während Misangumukini beim Pro Day, an dem sich die Spieler interessierten Teams präsentieren, verletzungsbedingt nicht alles zeigen konnte, schöpfte Seikovits aus dem Vollen. "Ein super Erlebnis vor rund 50 Scouts. Meine Leistungen haben gepasst, ich habe abgerufen, was ich zeigen musste", meinte Seikovits. Die Rückmeldungen seien jedenfalls "sehr positiv" gewesen. Man habe ihm gesagt, "es schaue so aus, als fühle ich mich wohler in meinem Körper. Und das ist auch so. Ich fühle mich spritziger."

Dass es bereits seine zweite Teilnahme am Programm war, habe ihm durchaus geholfen. "Das Durchschnittslevel war höher. Und es hat keine Überraschungen mehr für mich gegeben. Zudem war ich schon auf meinem Kampfgewicht, habe mich voll auf Speed und Football einlassen können. Dadurch, dass ich die ganze vergangene Saison als Tight End spielen konnte, ist auch das natürlicher für mich geworden."

Am Donnerstag und Freitag stehen noch zwei Trainingstage an, ehe es ans Packen und Heimfliegen geht. Dann bleibt nur noch das bange Warten auf den NFL-Draft von 29. April bis 1. Mai in Cleveland. Dort mischt mit Thomas Schaffer ein weiterer Österreicher mit. Der Spieler von der Stanford-Universität macht sich ebenfalls Hoffnungen. (APA, 7.4.2021)