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Die Münchner Allianz Arena soll als Spielort für die EM 2021 dienen.

Foto: REUTERS/Matthias Balk

Wien/München – Knapp zwei Monate vor Beginn haben sich mehrere Gastgeber der Fußball-EM zur Ausrichtung der Partien vor Zuschauern bekannt. Allerdings wackeln Dublin und Bilbao. Irland ließ öffentlich verlauten, noch keine Garantien geben zu können, der spanische Verband gab bekannt, dass in Bilbao keine Fans zugelassen werden. Diskussionen gibt es auch um München, ein Treffen von Uefa-Präsident Aleksander Ceferin und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder brachte am Mittwoch Entspannung.

Treffen Ceferin-Söder

Ceferin hält nach dem Meeting mit Söder EM-Spiele in München auch unter den schwierigen Bedingungen der Corona-Pandemie für möglich. Es sei ein gutes Treffen gewesen, sagte der Slowene am Mittwochabend am Rande des Champions-League-Spiels Bayern München gegen Paris Saint-Germain im Pay-TV-Sender Sky. "Und ich bin mir auch sicher, dass der Ministerpräsident bemüht ist, dass die EM hier stattfinden wird", sagte Ceferin.

Am Nachmittag hatte Söder sehr zurückhaltend auf die Forderung der Uefa nach Zulassung von Fans reagiert. "Im Moment kann ich mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen mit großartigen Zuschauerzahlen zu operieren, es dauert ja nicht mehr lange", sagte Söder. Münchens Organisatoren hatten am Dienstag auf Anfrage mitgeteilt, "weiterhin mit verschiedenen Szenarien, was mögliche Zuschauer im Stadion betrifft", zu planen. Die Umsetzung hänge aber vom aktuellen Pandemie-Geschehen im Juni/Juli ab.

Sollte München von der Uefa zur Zulassung von Fans verpflichtet werden, würde dies laut Söder "auch bei der deutschen Bundesregierung" auf Widerstand treffen. "Wir haben jetzt wirklich in der Frage der sogenannten Geisterspiele gute Erfahrung gemacht", sagte Söder der RTL/ntv-Redaktion. Er wies jedoch daraufhin, dass sich trotz aller Sicherheitsmaßnahmen immer wieder Spieler mit Corona infiziert hätten.

Aufregung nach Ceferin-Aussage

Dublin und Bilbao jedenfalls droht möglicherweise der Entzug von EM-Spielen. Denn Uefa-Präsident Aleksander Ceferin hatte zuletzt für Aufregung mit der Aussage gesorgt, dass nur jene der zwölf Spielorte dabei bleiben, die eine Zulassung von Zuschauern garantieren könnten. Später relativierte der Verband: Keine der zwölf Ausrichterstädte werde "automatisch" gestrichen, wenn dort nur Geisterspiele möglich sein sollten. Es müsse dann aber abgewogen werden, ob es nicht sinnvoller wäre, die Partien an einen anderen Ort zu verlegen.

Nach dpa-Informationen haben die Gastgeber bis zum 28. April die Möglichkeit, ihre Konzepte zu modifizieren. Aus Ungarn (Budapest) und Aserbaidschan (Baku) kamen zunächst keine offiziellen Stellungnahmen – beide Länder gelten aber bei Fußballspielen nicht als restriktiv.

Positive Signale aus anderen Städten

Sowohl aus den Gruppen-Spielorten Österreichs in Rumänien (Bukarest) und den Niederlanden (Amsterdam) als auch aus Spanien (Bilbao), und Schottland (Glasgow) erhielt die Europäische Fußball-Union bis Mittwoch relativ konkrete Zusagen. Einen negativen Corona-Test sowie eine günstige Pandemie-Lage vorausgesetzt, sollen beispielsweise in die Amsterdamer Johan Cruijff Arena bis zu 12.000 Zuschauer zugelassen werden. Das Nationalstadion in Bukarest soll 13.000 Fans aufnehmen.

Auch England (London), Russland (St. Petersburg), Dänemark (Kopenhagen) und Italien (Rom) hatten bereits ihre Bereitschaft mitgeteilt, vor Publikum spielen zu lassen. Die Engländer hoffen sogar auf ein volles Wembley-Stadion zum Finale. (APA, dpa, red, 7.4.2021)