Büroprojekt "Einsteinova" der S Immo AG in Bratislava.

Foto: IPD

Wien – Ein geringeres Immobilien-Bewertungsergebnis und fehlende Hotelerlöse haben voriges Jahr die Ergebnisse der S Immo gedrückt. Das operative Ebitda ging lediglich von 87,0 auf 71,1 Millionen Euro zurück, das Betriebsergebnis (Ebit) aber von 271,4 auf 101,0 Millionen Euro, weil das Bewertungsergebnis nur 39,1 Millionen nach 192,7 Millionen Euro ausmachte. Bei 56,9 (213,3) Millionen Euro Jahresgewinn will man auch für 2020 Dividende zahlen, aber weniger als fürs Jahr davor.

Zum Übernahmeangebot der Immofinanz AG für die S Immo AG sagte der neue S-Immo-CEO Bruno Ettenauer Donnerstagfrüh, man habe die ursprünglich für 30. April geplant gewesene Hauptversammlung verschoben, damit die Aktionäre mehr Zeit zum Überdenken des Offerts hätten. "Wir sind nicht gegen das Angebot, sondern wir wollen eine markt- und usancenübliche Abwicklung, eins nach dem anderen", so Ettenauer in einem Online-Call.

Nur vier, fünf Tage Bedenkzeit seien zu wenig. Diese Rechnung geht davon aus, dass das komplette Angebot der Immofinanz (durch Nichtuntersagung durch die Übernahmekommission) rund um den 15. April vorliegt und S-Immo-Vorstand und -Aufsichtsrat ab dann zehn Tage Zeit zu einer Stellungnahme dazu haben.

Unverzüglich zu Hauptversammlung bereit

Falls die Immofinanz mehr als 50 Prozent der ausstehenden S-Immo-Aktien angedient bekomme, sei man zu einer unverzüglichen Hauptversammlung bereit, bei der auch über die bestehende Stimmrechtsbeschränkung (von 15 Prozent) gesprochen werden könne, gab der CEO zu verstehen. Es sei davon auszugehen, dass das derzeit in der Satzung verankerte Höchststimmrecht eliminiert werde, wenn die Immofinanz über 50 Prozent der S-Immo-Aktien erhalte. Es wäre aber den Aktionären gegenüber unfair, würde man sie erst über das Höchststimmrecht abstimmen lassen, obwohl es danach womöglich gar nicht zu einem Erfolg des Übernahmeangebots komme.

Damit die S-Immo-Hauptversammlung unverzüglich stattfinden könne, sei man bereit, circa drei Wochen vorher dazu einzuladen, gerechnet ab dem voraussichtlich letzten Tag der Einlieferung von S-Immo-Aktien an die Immofinanz, damit die Hauptversammlung dann zum Beispiel eine Woche danach stattfinden könne, sagte Ettenauer.

Die Immofinanz hielt zuletzt 26,5 Prozent an der s Immo und bemüht sich um alle ausstehenden Aktien (ausgenommen S-Immo-Eigenbestand), sodass sich das Offert, dessen Details noch unbekannt sind, auf 69,9 Prozent der s-Immo bezieht. Sollte der Aktionär Aggregate des Austro-Investors Günther Walcher mit seinen zuletzt 10,79 Prozent mit der Immofinanz handelseins werden, wäre die 50-Prozent-Schwelle wohl "bedeutend leichter" zu erreichen, so Ettenauer. (APA, 8.4.2021)