Die Energie Ried soll ein 110 Kilometer langes Erdgasnetz um 30 Kilometer länger gemacht haben, um vom Abgabenverteilungssystem zu profitieren, heißt es in den Vorwürfen.

Foto: elmar gubisch

Ried im Innkreis – Die Staatsanwaltschaft Ried hat Ermittlungen gegen die frühere Geschäftsführung der Ried Energie wegen des Verdachts des Betrugs, der Untreue und Datenbeschädigung eingeleitet, bestätigte Sprecher Alois Ebner am Donnerstag einen Bericht der "OÖN". Durch die Übermittlung falscher Daten an die E-Control sollen die beiden Ex-Chefs, für sie gilt die Unschuldsvermutung, die Bilanz um mehrere hunderttausend Euro geschönt haben.

Nachdem erste Ungereimtheiten aufgetaucht waren, hat die neue Führung der Energie Ried GmbH – ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadt Ried – eine Rechtsanwaltskanzlei eingeschaltet, die der Staatsanwaltschaft nun eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung übermittelt hat, sagte Ebner. Über welchen Zeitraum möglicherweise Daten manipuliert wurden, ist noch unklar. So könne man auch über die Schadenssumme noch keine Angaben machen. Laut dem Zeitungsbericht soll es Grobschätzungen zufolge um mehr als eine Million Euro gehen.

Falsches Maß angegeben

Mutmaßlich wurde unter anderem ein 110 Kilometer langes Erdgasnetz für die E-Control mit 148 Kilometern angegeben, um vom Abgabenverteilungssystem zu profitieren, lautet ein Verdacht. Vor der Pensionierung sollen die Verdächtigen rund 10.000 E-Mails gelöscht haben. Weiters dürften sie sich noch eine Prämie in der Höhe eines Monatsgehalts von rund 23.000 Euro brutto für die sechsmonatige Einschulung ihrer Nachfolger und den damit verbundenen Zeitaufwand ausverhandelt haben, berichtete die "Kronen Zeitung".

Ob nur die beiden ehemaligen Geschäftsführer in die Causa verwickelt sind oder es noch Mittäter geben könnte, werden die Ermittlungen, mit denen die Staatsanwaltschaft das Landeskriminalamt beauftragt hat, zeigen. (APA, 8.4.2021)