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Das LG Wing kam im Oktober 2020 mit Android 10 auf den Markt. Das Update auf Android 11 soll erst im vierten Quartal 2021 folgen. Trotzdem verspricht LG nun auch für dieses Geräte Updates auf "drei Android-OS-Iterationen".

Foto: KIM HONG-JI / REUTERS

Es gibt Dinge, die kommen für kaum jemanden überraschend. LGs Ausstieg aus dem Smartphone-Geschäft wäre etwa so ein Fall. Und dann gibt es Ankündigungen, die lassen selbst Brancheninsider verblüfft zurück.

Update-Versprechen

LG verspricht bis zu "drei Iterationen an Android-OS-Updates" für seine Smartphones ab dem Kaufdatum. Konkret sollen diese drei Updates für die meisten ab 2019 produzierten Geräte gelten, also inklusive der G-Serie, der V-Serie, der Velve-Smartphones und des LG Wing. Andere Geräte wie LG Stylo und die K-Serie sollen hingegen "nur" zwei OS-Updates erhalten.

Was eigentlich eine Versicherung für bestehende Kunden sein sollte – nämlich dass der Support trotz des angekündigten Endes der Smartphone-Entwicklung von LG weiterläuft –, lässt als "Drei-Jahres-Versprechen" – wie es in der Überschrift der Pressemitteilung heißt – Beobachter aus einem spezifischen Grund ratlos zurück: wären das doch mehr große Android-Versionssprünge, als LG-Geräte bisher bekommen haben.

Aktuelle Situation

Ein Blick auf die aktuelle Realität der Update-Situation bei LG lässt aber schnell gewisse Zweifel an dieser Ankündigung aufkommen. In den vergangenen Jahren hat sich das südkoreanische Unternehmen nämlich zu einem der schlechtesten Hersteller in dieser Hinsicht entwickelt. So hat die Auslieferung von Android 11 an die ersten LG-Smartphones gerade erst begonnen. Dass das Dual-Display-Smartphone LG Wing auch nach dem offiziellen Zeitplan – der übrigens erst im März veröffentlicht wurde – dann erst im vierten Quartal an der Reihe sein soll, spricht ebenfalls Bände. Im jährlichen Android Upgrade Report von "Computerworld" rangiert LG ohnehin schon länger am unteren Ende der Skala. Bei Sicherheitsaktualisierungen steht das Unternehmen zwar etwas besser da, aber auch hier kann man dem monatlichen Rhythmus von Google selbst bei den aktuellsten Geräten nicht ganz folgen.

Ungläubige Reaktionen

Eine Kehrtwende in dieser Hinsicht ausgerechnet nach dem offiziellen Ausstieg aus der Smartphone-Entwicklung hätte insofern schon fast wieder etwas Ironisches. Unter Android-Experten wird diese Ankündigung insofern vor allem mit Ungläubigkeit – und einer nicht so kleinen Prise Zynismus aufgenommen. So streicht Ron Amadeo von "Arstechnica" heraus, dass "drei Iterationen" natürlich auch drei Sicherheitsupdates bedeuten könnte. Und dass das "Drei-Jahres-Versprechen" darauf bezogen sein könnte, mit wie viel Verspätung diese ausgeliefert werden. (apo, 8.4.2021)