Egal, ob Stuhl, Tisch, Bett oder Stehlampe: Unter alles kommt ein Filzgleiter.

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Was einem lieb und teuer ist, das muss beschützt werden. Deswegen tragen wir beim Fahrradfahren auch einen Helm oder schnallen uns im Auto und Flugzeug an.

Trotzdem gibt es nur noch wenige Dinge, auf die man sich wirklich verlassen kann. Die Volksparteien in Österreich und Deutschland entpuppen sich plötzlich als käuflich, ein Nationen-Fußballturnier findet in einem ungeraden Jahr statt, und Dieter Bohlen soll jetzt auch nicht mehr in der Jury von DSDS sitzen, oder was?

Sicherheiten muss man sich heute selber schaffen. Und die einzig wahre Sicherheit ist die der Filzgleiter unter den Möbeln. Eine Tradition, die meine Mutter meinem Bruder und mir seit jeher eingebläut hat. Egal, was es ist, ein Stuhl, ein Tisch, ein Bett, eine Stehlampe, egal! Unter alles kommt ein Filzgleiter, um den schönen Boden zu bewahren.

Filzgleiter an der Wand

Das nimmt mittlerweile schon Monk-artige Züge an, wenn ich in einer Wohnung ohne Filzgleiter bin. Ich bin sogar schon so weit gegangen, dass ich einen Filzgleiter an der Wand kleben habe – damit die Gitarre, wenn ich sie an ihre Wandhalterung hänge, nicht mit dem Korpus unsanft gegen den Putz knallt. Universell einsetzbar.

Als ich das in der Redaktion erzählt habe, hat mir Kollegin Redl die dazugehörige Tatortreiniger-Folge empfohlen. In der wird nicht nur fantastisch die unendliche Welt der Filzgleiter ausgebreitet, es wird auch der Einfluss der "Mini-Schafe" auf das Leben durchdiskutiert. So viel sei verraten: Wer Filzgleiter nutzt, gibt dadurch schon sehr viel seines Wesens preis.

Abschließend fehlt natürlich noch die Info, welche Filzgleiter ich bevorzuge: das Universal-Selbstkleber-Standardmodell, drei Millimeter, Premium-Wollfilz mit Polyamid-Faser. Logisch. (Thorben Pollerhof, 9.4.2021)