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Aus dem Gesundheitsministerium hieß es: "Die 50.932 vorangekündigten Dosen von Astra Zeneca für diese Woche wurden kurzfristig vom Hersteller auf 26.400 Dosen korrigiert und werden voraussichtlich erst am Montag (12. April) eintreffen."

Foto: Reuters / Dado Ruvic

Wien – Die Impfkampagne in Österreich schreitet voran – wenn auch weiterhin bedächtig und holprig. Vom Effekt der Ketchup-Flasche und einem starken Anstieg von gelieferten Impfdosen, die Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) für das Frühjahr angekündigt hat, ist – noch – nichts zu bemerken.

Dennoch wird das, was nach Österreich geliefert wird, relativ zügig verimpft. Am Mittwoch erhielten knapp 45.000 Personen eine Schutzimpfung. Insgesamt wurde 1,35 Millionen Menschen eine erste Dosis verabreicht, 524.000 haben einen vollständigen Impfschutz. Von den rund zwei Millionen Impfdosen, die inklusive der vergangenen Woche ins Land geliefert wurden, warten nur noch knapp mehr als 100.000 auf ihre Verimpfung.

Und diesen kleinen Puffer in den Lagern für Zweitimpfungen und bereits fix vergebene Impftermine gibt es aus gutem Grund: Am Donnerstag gab das Verteidigungsministerium bekannt, dass diese Woche kein einziges Vakzin von Astra Zeneca in Österreich eintreffen wird. 5.090 Violen waren erwartet worden. Aus einer Viole können etwa zehn Dosen gewonnen werden.

Statt 50.932 Impfdosen kommen nur 26.400

Aus dem Gesundheitsministerium heißt es zum STANDARD: "Die 50.932 vorangekündigten Dosen von Astra Zeneca für diese Woche wurden kurzfristig vom Hersteller auf 26.400 Dosen korrigiert und werden voraussichtlich erst am Montag (12. April) eintreffen." Die Lieferung kommt also nicht nur zu spät, sondern wurde auch noch um fast die Hälfte reduziert.

Zudem kündigen sich weitere Lieferprobleme bei Astra Zeneca bereits an: Die Liefermengen dieses Herstellers, die laut Impfdashboard des Gesundheitsministeriums für die Kalenderwoche ab 12. April sowie ab 19. April angekündigt sind, "werden sich jedenfalls noch ändern", meinte eine Sprecherin des Ministeriums. Hier handelt es sich um angekündigte Wochenlieferungen von knapp 48.000 und dann um rund 80.000 Dosen.

Üblicherweise gibt der Hersteller erst jeweils am Freitag bekannt, welche Mengen in der Folgewoche eintreffen. Aktuell ist dem Gesundheitsministerium noch nicht bekannt, wie hoch (oder niedrig) die Lieferung für kommende Woche sein wird.

Biontech/Pfizer und Moderna liefern zeitgerecht

Die anderen beiden Hersteller würde ihre Vakzine hingegen "zeitgerecht und auch in der angegebenen Größenordnung" liefern. So sind die für diese Woche vereinbarten 196.560 Dosen von Biontech/ Pfizer bereits eingetroffen. 62.400 Dosen von Moderna sollten noch am Donnerstagabend eintreffen.

Bisher hat Astra Zeneca um gut die Hälfte weniger geliefert, als zum Start des Impfprogramms in Österreich von Minister Rudolf Anschober noch angekündigt worden war: Statt 1,2 Millionen Dosen waren es im ersten Quartal nur 607.200.

Trotz des Engpasses bei Astra Zeneca müssen etwa in Wien aber vorerst keine Impftermine verschoben werden. Im Gegenteil: Ab Freitag werden 105.500 neue Termine für Erstimpfungen vergeben, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker dem STANDARD sagte. Zuvor hatte es wegen hoher Nachfrage und wenig Impfstoffs einen vorübergehenden Stopp von Impfterminvergaben gegeben.

Impfungen bis Ende April

Impfwillige aus jenen Gruppen, die für diese Impftranche infrage kommen und sich angemeldet haben, werden via E-Mail oder SMS über die Terminmöglichkeiten informiert. Ausgeschickt werden auch Newsletter an Zielgruppen. Die Impfungen für diese 105.500 Personen sollen in den kommenden drei Wochen stattfinden. Erste freie Termine gibt es ab kommendem Montag.

Aufgeschlüsselt nach Gruppen sieht die Freigabe der Termine so aus: 75.000 Impfungen für über 65-Jährige (ab Jahrgang 1956), 22.500 Impfungen für Hochrisikopatienten ab 18 Jahren, 4.000 Impfungen für Menschen mit Behinderung sowie 4.000 für Kontaktpersonen von Schwangeren. In Wien geht man davon aus, dass bis Ende April alle Personen aus der Hochrisiko-Gruppe geimpft sein werden.

Möglich sei diese Terminvergabe wegen der verlässlichen Lieferungen von Biontech/Pfizer: Von 12. April bis Ende des Monats sollen insgesamt 130.300 Dosen dieses Herstellers nach Wien kommen. Dazu sind bis Ende April 15.400 Dosen von Moderna sowie erstmals ab kommender Woche 3.600 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson eingeplant. Von Astra Zeneca sollten bis dahin 76.300 Dosen geliefert werden: In Wien wird sicherheitshalber mit der Ankunft von 35.000 Dosen gerechnet. (David Krutzler, 8.4.2021)