Forschung zu Wasseraufbereitung

Elias Eder forscht an der FH Vorarlberg.
Foto: FH Vorarlberg

Ursprünglich habe er nicht geplant, ein Doktoratsstudium zu machen, sagt Elias Eder. Nach seiner Matura in Feldkirch hat er an der TU Wien Maschinenbau studiert. Weil ihm das Bachelorstudium zu wenig praktisch war, hat er im Anschluss den Master in Energietechnik an der FH Vorarlberg gemacht. "Im Zuge des Studiums und meiner Abschlussarbeit habe ich mit dem Forschungszentrum der Fachhochschule zusammengearbeitet. Daraus hat sich dann eine Anstellung ergeben", sagt Eder.

Für seine Masterarbeit forschte er an einer Anlage, die Meerwasser entsalzen und verunreinigtes Wasser aufbereiten kann. "Auch mein Dissertationsprojekt baut auf dieser Forschung auf", erzählt er. Eder ist außerdem in der Lehre tätig, daran gefällt ihm vor allem der Austausch mit Studierenden und die Betreuung von Masterarbeiten. "Wenn ich auf der Uni geblieben wäre, hätte es mich wahrscheinlich in eine andere Richtung verschlagen", sagt er.

Sein Doktorat absolviert Eder in Kooperation mit der Universität Bayreuth (Deutschland). Die Fernbetreuung seiner Arbeit hat er selbst organisiert. Die Vorgaben zu Updates, Zeitrahmen und Publikationen variieren dabei von Institut zu Institut. Einmal pro Jahr nimmt Eder verpflichtend an einem Doktorandenseminar in Bayreuth teil und berichtet über den Status quo und den weiteren Verlauf seines Projekts. Die ganze Forschung betreibt er jedoch an der FH Vorarlberg. Die Betreuung findet daher sowohl über die Universität als auch über die Fachhochschule statt.

Die FH Vorarlberg bietet außerdem ein PhD-Programm mit einer norwegischen Universität an. All jenen, die ihre Promotion über diese Kooperation absolvieren, wird eine Betreuung zur Verfügung gestellt. Interessierten empfiehlt Eder bei der Suche nach Betreuerinnen und Betreuern, Institute und Lehrende gezielt für das eigene Forschungsprojekt auszuwählen und zu kontaktieren. Nach seiner Promotion kann der Doktorand sich gut vorstellen, weiterhin in der Forschung zu arbeiten und Abschlussarbeiten zu betreuen.

Detektionssystem für Schimmelpilze

Sandra Pfeiffer arbeitet an der FH Campus Wien.
Foto: privat

Derzeit befindet sich Sandra Pfeiffer im Doktoratsstudium der Bodenkultur an der Universität für Bodenkultur Wien. Ihr Dissertationsprojekt findet jedoch an der FH Campus Wien statt, in der Forschungsgruppe Immunologie und Allergologie.

Ihr Fokus liegt auf Schimmelpilzen in Innenräumen und deren Rolle als Allergenquelle. Außerdem befasst sie sich mit Proteinen, die Allergien auslösen. Zu dem Projekt ist Pfeiffer über eine Stellenausschreibung als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH gekommen: "Das Thema hat mich sofort interessiert, und ich wollte daran mitarbeiten." Neben der Thematik war auch die Expertise des Forschungsteams ausschlaggeben für ihre Entscheidung.

Im Rahmen ihres Doktoratsstudiums kann Pfeiffer Kurse an unterschiedlichen Instituten belegen und diese nach ihren Interessen auswählen. "Die individuelle Gestaltung meines Lehrplans finde ich besonders spannend", sagt sie. Zuvor hat Pfeiffer an der FH Wiener Neustadt "Biotechnische Verfahren" und dann an der IMC FH Krems "Medical & Pharmaceutical Biotechnology" studiert. Nach der Promotion möchte sie weiterhin in der Forschung tätig sein.

Kryptowährungen auf dem Prüfstand

Markus Schindler promovierte an der FH Burgenland.
Foto: Gisela Aistleitner

Wie alltagstauglich sind Bitcoin, Ether und Co? Was schauen sich Banken von Blockchain-Technologien ab, und wer kennt sich in dem Thema eigentlich so wirklich aus? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Markus Schindler in seiner Dissertation im PhD-Programm in International Economic Relations and Management der FH Burgenland. "Das Thema meiner Abschlussarbeit habe ich aus einem persönlichen Interesse gewählt. Ich wollte mich wirklich intensiv damit befassen", sagt er. Sein abschließendes Fazit: Trotz des aktuellen Booms sieht er Kryptowährungen in naher Zukunft nicht als Zahlungsmittel für die breite Masse.

Schindler absolvierte sein Bachelor- und Masterstudium an der FH Wiener Neustadt. Nach einigen Jahren der beruflichen Erfahrung im technischen Sektor mit Fokus auf Banking Solutions machte er sich 2016 selbstständig. Da seine akademische Laufbahn noch nicht zu Ende sein sollte, inskribierte er sich im selben Jahr für das Doktoratsstudium. "Über einen Freund habe ich von dem Programm erfahren. Dafür entschieden habe ich mich vor allem, weil es möglich ist, das Studium berufsbegleitend zu machen", sagt Schindler. Auf die Berufstätigkeit neben dem Studium wollte er nämlich keinesfalls verzichten. Im Jänner 2021 hat er das Studium erfolgreich abgeschlossen.

Seit Herbst 2014 haben Interessierte die Möglichkeit, an der FH Burgenland ein Joint-Cross-Border Doktoratsprogramm in "International Economic Relations and Management" in Kooperation mit internationalen Partneruniversitäten zu absolvieren. Das postgraduale Angebot wurde mittlerweile um das PhD-Programm in "Educational and Communication Sciences" erweitert. Beide Doktoratsprogramme werden vollständig in englischer Sprache geführt. Das erste Studienjahr verbringen die Studierenden an der FH Burgenland in Eisenstadt. Danach werden sie je nach gewähltem Forschungsgebiet für das zweite und dritte Studienjahr an eine Partnerhochschule entsandt.

Computersimulation für Reifen

Philipp Eder ist Doktorand an der FH Joanneum.
Foto: Werner Schandor

Wie man Reifeneigenschaften und ihren Einfluss auf ein fahrendes Auto, Motorrad oder Go-Kart in einem präzisen Modell am Computer simuliert, damit befasst sich FH-Lektor Philipp Eder. Für seine Dissertation an der FH Joanneum entwickelt er eine Computersimulation für Reifen. Damit ist er der erste Doktorand am Institut Fahrzeugtechnik und Automotive Engineering. Möglich ist dies durch eine Kooperation mit der TU Graz. Auftraggeber der Dissertation ist das Unternehmen AVL Racing.

Für sein Doktoratsstudium hat Eder sich einerseits entschieden, weil er eine Karriere in der Forschung anstrebt, "andererseits bietet das PhD-Programm die Möglchkeit, ein Forschungsthema in einem größeren Rahmen durchzuführen", sagt er. Seine Dissertation hätte Eder zwar ebenfalls an einer Universität umsetzen können, seinen unbefristeten Arbeitsvertrag an der Fachhochschule hätte er dann jedoch gegen einen befristeten an der Uni eintauschen müssen, sagt er. (Anika Dang, 13.4.2021)